Thiel (Axel Prahl) und Boerne (Jan Josef Liefers) ermitteln wieder im neuen "Tatort" aus Münster – zu sehen am Sonntag um 20.15 Uhr in ORF 2 und in der ARD.

Foto: ORF/WDR/Bavaria Fiction GmbH/Thomas Kost

Herrlich das Heim, allerliebst die Kinder, tageslichttauglich der Gatte. So sah sie aus, die Welt der Evita Vogt. Doch nun hängt die Influencerin, die sich (wie der Tatort selbst) "Magic Mom" nannte, tot vom Plafond der schönen Familienvilla in Münster.

"Die Tote war schon tot", erkennt Pathologe Karl-Friedrich Boerne, und daher muss er sich mit Kommissar Frank Thiel (Axel Prahl) der virtuellen Realität der "Momfluencerin" widmen. Die ist vor allem Thiel so fremd, als habe er erst vor kurzem zum ersten Mal vom Internet gehört und befunden, dies werde sich ohnehin nicht durchsetzen.

Peinliche Witzchen

Apropos rückständig: Boerne und Thiel sind zwar gut drauf und necken einander phasenweise in besserer Manier. Aber einige der "Witzchen" über den queeren Assistenten sind so peinlich wie ein Kalauer im Karneval.

Aus der Welt der Influencerinnen hätte man einiges thematisieren können: Schein und Sein etwa, aber auch Hass im Netz. "Ich spendiere dir ein paar Extensions, damit kannst du dich aufhängen, Schlampe", bekam die fabelhafte Internet-Mom einmal zu lesen.

Doch dafür gibt es kaum Raum, weil Thiel und Boerne in diesem betulichen Fall einen 08/15-Verdächtigen nach dem anderen (Ehemann, Konkurrentin, Hardcore-Fan) abarbeiten müssen, um die Lösung zu finden.

"Vaddern" träumt vom Onlinehandel mit Drogen

Immerhin bleibt kurz Zeit, in der "Vaddern" vom Onlinehandel mit Drogen träumen kann – ganz legal nämlich.

Für Boerne gäbe es theoretisch auch eine neue Einnahmequelle. Dreimal darf er Begriffe wie "ein Influencer" erklären. Das ist witzig gemacht. Doch leider: Es sind weder die Wörter "spannend" noch "empfehlenswert" dabei. (Birgit Baumann, 4.3.2023)