Ukrainische Soldaten am Samstag nahe der umkämpften Stadt Bachmut.

Foto: REUTERS/Oleksandr Ratushniak

In der umkämpften ostukrainischen Stadt Bachmut kommen die ukrainischen Verteidiger zunehmend unter Druck. Das berichtete am Sonntag das britische Verteidigungsministerium. Die russische Armee und die Söldnertruppe Wagner seien zuletzt weiter in die nördlichen Vororte der Stadt vorgedrungen.

Die ukrainischen Verteidiger seien mittlerweile von drei Seiten anfällig für russische Angriffe. Sie reagierten auf die neue Lage mit der Verstärkung der eigenen Linien durch Eliteeinheiten und mit der Sprengung zweier Brücken. Eines dieser Bauwerke stellte Berichten zufolge die letzte bisher intakte Hauptversorgungsroute zur Stadt Chasiv Yar dar. Andere von der Ukraine gehaltene Nachschubrouten aus der Stadt seien immer mehr eingeschränkt, hieß es.

Schoigu im Donbass

Angaben aus Kiew zufolge sind diese Kämpfe im Donezker Gebiet für Russland sehr verlustreich. Kiew beziffert die Zahl der täglich Gefallenen und Verletzten auf russischer Seite auf bis zu 500. Unterdessen traf Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu Kommandanten seiner Armee im Kriegsgebiet in der Ukraine. Angaben aus Moskau zufolge soll er im Donbass russische Soldaten mit Orden ausgezeichnet haben. Wie nah er sich tatsächlich an der Front aufhielt, konnte nicht unabhängig überprüft werden.

Die EU-Kommission will mithelfen, in der Ukraine begangene russische Kriegsverbrechen zu ahnden. Dafür soll ein Internationales Zentrum für die Verfolgung des Verbrechens der Aggression (ICPA) mit Sitz in Den Haag entstehen. Russland müsse zur Verantwortung gezogen werden, sagte Kommissionschefin Ursula von der Leyen. Es gebe immer mehr Beweise für direkte Angriffe auf die Zivilbevölkerung sowie auf wichtige zivile Infrastruktur.

Irritierende Aussagen

Bei einem Treffen führender Wirtschaftsmächte in Indien hat Russland einmal mehr versucht, sich als Opfer des Krieges in der Ukraine darzustellen. Der nach einem Comeback bei den US-Wahlen 2024 strebende Ex-Präsident Donald Trump behauptete indes in einer Rede vollmundig, er allein sei aufgrund seiner hervorragenden Beziehungen zu Russlands Präsident Wladimir Putin in der Lage, den Ukrainekrieg zu beenden – und zwar innerhalb eines Tages. Das Militärbündnis Nato bezeichnete Trump als Schmarotzer; es würde sich allzu willfährig auf die USA verlassen. Zu guter Letzt sinnierte Trump, sehr zur Verwirrung vieler Gäste, über hypothetische russische Panzerangriffe auf die Nato-Zentrale in Brüssel. (APA, red, 5.3.2023)