Jarl Magnus Riiber (Mitte) holte vier Goldmedaillen in Planica, Johannes Lamparter musste sich mit drei Bronzemedaillen begnügen.

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Katharina Althaus sprang zu dreimal Gold und zu Bronze.

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Planica – An Norwegen, oh Wunder, ging die letzte von 24 Goldmedaillen der in vielerlei Hinsicht enttäuschenden Nordischen WM in Planica. Selbst die nordische Nation Nummer eins hat schon besser ausgesehen. Nach Paal Golbergs Langlaufsieg über die 50 Kilometer klassisch mit Massenstart bilanzierte sie mit 27 Medaillen, davon zwölf in Gold. Vor zwei Jahren in Oberstdorf waren es 31 Medaillen (13 Goldene) gewesen. Natürlich stellte Norwegen mit Kombinierer Jarl Magnus Riiber, der vier Titel gewann, den erfolgreichsten Athleten. Die erfolgreichste Athletin war die deutsche Skispringerin Katharina Althaus mit dreimal Gold und einmal Bronze.

Österreich schloss wie in Oberstdorf mit sieben Medaillen ab, blieb aber mit zweimal Silber und fünfmal Bronze weit hinter dem damaligen Ergebnis mit viermal Gold. Nach Platz drei im Teamspringen der Männer am Samstagabend war klar, dass der Österreichische Skiverband (ÖSV) erstmals seit 1985 alpin wie nordisch ohne Goldmedaille bleiben würde.

Präsidentin zufrieden

Präsidentin Roswitha Stadlober sprach in Planica dennoch von einer "großartigen Bilanz". Jede einzelne Medaille müsse wertgeschätzt werden. Stadlober wollte den Begriff Glück nicht strapazieren, strapazierte ihn aber doch: "Das Glück war auch nicht immer auf unserer Seite." Am ehesten traf das noch auf die Skispringer zu, Windopfer hat es im "Tal der Schanzen" aber viele gegeben.

Kombinierer Lamparter, der im Großschanzenbewerb seine dritte Bronzemedaille holte, war sich der Übermacht der Norweger, allen voran Riibers Übermacht, bewusst. Lamparter kann immerhin noch den Gesamtweltcup gewinnen, er führt vor den vier letzten Bewerben in Oslo und Lahti 121 Punkte vor dem Norweger Jens Luraas Oftebro. Einen Gesamtweltcupsieg für Österreich kann auch noch Skispringerin Eva Pinkelnig fixieren, die in Planica zwei Silberne gewonnen hatte, mit ihrer überstürzten Abreise nach Rang sechs auf der Großschanze aber Fragen offenließ. Auf Missstimmungen innerhalb des Teams wird getippt.

Massive Probleme im österreichischen Langlauf überdeckten Teresa Stadlober mit Rang acht über 30 und Mika Vermeulen als 19. über 50 Kilometer. Zum Abschneiden des Bereichs ihres Ehemannes Alois schien Präsidentin Stadlober vor allem die Kritik von Lisa Unterweger an der angeblichen Bevorzugung von Teresa Stadlober erwähnenswert. Im Übrigen werde der ÖSV "den Weg weiter fortsetzen, alles ist auf einem hohen Level".

Auf niedrigem Level war der Besuch. Gut 150.000 Fans waren erwartet worden, nicht einmal 70.000 sind gekommen. (Sigi Lützow, 5.3.2023)