SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner war Montagabend zu Gast bei Armin Wolf in der "ZiB 2".

Foto: screenshot, orf-tvthek

Pamela Rendi-Wagner hätte abtauchen können, sie tat es nicht. Die SPÖ-Chefin geht in die "ZiB 2" und sagt, man gewinne gemeinsam, und man verliere gemeinsam. Das ist es, was ihr zunächst zu ihrem Anteil an Peter Kaisers Kärntner Wahlverlust einfällt. Mit solchen Phrasen kommt man natürlich bei Armin Wolf nicht sehr weit. Die Probleme liegen ja offenbar tiefer. Die SPÖ verliert, wenn sie regiert, wie in Kärnten, und sie verliert, wenn sie in Opposition ist – wie in Niederösterreich.

ORF

Wie groß ist Ihre Mitschuld insgesamt, Frau Parteivorsitzende? Rendi-Wagners Verteidigung kreist um die Forderung nach interner Debatte. Man könne tausend beste Köpfe einladen, Thinktanks, um über die Partei nachzudenken. Wenn in der Öffentlichkeit Interna diskutiert würden statt in der Partei, dann sei alles "wurscht". Natürlich ist der burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil gemeint, wenn sie auf Störungen zu sprechen kommt.

Was bringe es, wenn einer sagt, er sei cooler und die "Partei ist schlecht", aber nicht sagt, dass er Kandidat werden will? Nichts! Im Sommer sei die SPÖ in Umfragen mit 30 Prozent und mehr gut gelegen. Damals gab es aber keine Störfeuer, und genau diese Störflammen führten dazu, dass sie auch jetzt über die Partei reden muss und nicht über Sachthemen.

Schmeißt sie hin? "Die Gefahr besteht nicht." Vorgezogener Parteitag? Müsse man beraten. Kampfabstimmung? "Ja, warum nicht." Sie ist bereit, als Spitzenkandidatin anzutreten, bisher gebe "es ja keine anderen Kandidaten". Was kann sie besser als Doskozil? "Verantwortung tragen." Wie lange das noch sein wird, ist auch nach diesem munteren Talk natürlich schwer zu sagen. (Ljubiša Tošić, 7.3.2023)