Beim Geld hört sich die Freundschaft auf – und die Liebe erst recht, glaubt man diversen Umfragen. So hat etwa eine Erhebung der ING-Diba Austria ergeben, dass Paare in Österreich überwiegend auf getrennte Finanzen bestehen und in keinem anderen Land Europas mehr Paare getrennte Konten führen. Und eine Umfrage von Elite Partner zeigte, dass es für 53 Prozent der Frauen und 33 Prozent der Männer von Bedeutung ist, dass ihr Partner oder ihre Partnerin gut mit Geld umgehen kann.

"Okay, da hast du 1,79 Euro für die Milch gezahlt und ich 2,89 Euro fürs Brot ..."
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Geld: Was besprochen und geklärt gehört

Einer der größten Zankäpfel in Partnerschaften scheint also das Geld zu sein: Wer wie viel davon hat, wofür man es ausgibt (und wofür nicht), ob man sich für seinen Umgang damit rechtfertigen muss, wer es dem anderen schuldet und viele hochemotionale Themen mehr hängen damit zusammen. Grundlegendes Problem ist dabei oftmals, dass in einer Partnerschaft nicht beide Beteiligten gleich viel verdienen, wodurch ein Ungleichgewicht immanent ist. Wie man mit diesem umgeht, kann recht unterschiedlich sein.

Das Thema beginnt schon bei gemeinsamen Unternehmungen als Paar oder Familie, wie etwa dem Essengehen. Wer übernimmt die Rechnung – oder teilt man sich jedes Mal die Kosten auf? Wohnt man zusammen, tun sich weitere Fragen auf, wer wofür in welchem Ausmaß aufkommt. Machen die einen bei allen Fixkosten Halbe-halbe, ist es für die anderen logisch, dass Miete und sonstige Kosten des Zusammenlebens aliquot zum Gehalt aufgeteilt werden. Nehmen es die einen auf den Cent genau, sind andere großzügig und so lange zufrieden, wie sie sich nicht vom Partner oder der Partnerin finanziell übervorteilt und ausgenutzt fühlen.

Für viele Paare bewährt hat sich ein System, in dem beide ihr eigenes Konto haben, über das sie frei verfügen können, jedoch zusätzlich auch ein gemeinsames Konto eingerichtet wird, über das Fixkosten und sonstige Ausgaben für das Zusammenleben verrechnet werden. Dennoch ist das Thema Geld für viele Menschen sehr problembehaftet, und unterschiedliche Einstellungen oder Glaubenssätze dazu können in einer Partnerschaft recht herausfordernd werden. Macht die eine unbekümmert Schulden bei der Bank, während der andere äußerst sparsam veranlagt ist, kann es schwierig werden. Da hilft nur offenes Drüberreden – und nötigenfalls zähes Ausverhandeln, bis der Umgang damit für beide stimmig ist.

Finanzen in der Partnerschaft: Wie regeln Sie das?

Wie teilen Sie sich die Fixkosten auf? Haben Sie gemeinsame und/oder getrennte Konten? Worüber gibt es Streit in Sachen Geld? Und wie unterscheidet sich Ihre Einstellung dazu von der Ihres Partners oder Ihrer Partnerin? Diskutieren Sie im Forum! (Daniela Herger, 10.3.2023)