FPÖ-Obmann Kickl traf Ungarns Ministerpräsidenten Orbán.

Foto: APA/FPÖ

Budapest – FPÖ-Bundesparteiobmann Herbert Kickl hat am Donnerstag den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán in Budapest getroffen. "Wir waren uns einig: Es braucht angesichts des Russland/Ukraine-Krieges umgehend einen Waffenstillstand samt Friedensgesprächen, denn die Gefahr einer weiteren Eskalation nimmt stetig zu", teilte Kickl im Anschluss an das Gespräch der APA mit. Auch über die EU-Sanktionen und den Kampf gegen illegale Migration habe man gesprochen, so Kickl weiter.

Die Sanktionen hätten in ganz Europa zu beispiellosen Preissteigerungen geführt, betonte der FPÖ-Chef. "Bei Frieden und Aufhebung dieser unnötigen Sanktionen würde auch die Inflation sofort sinken", so Kickl, der von der Salzburger FPÖ-Chefin Marlene Svazek und FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker, dem Obmann der parlamentarischen Freundschaftsgruppe Österreich-Ungarn, begleitet wurde.

Lob für Umgang mit "illegaler Migration"

Kickl lobte zudem die Vorgehensweise der ungarischen Regierung im Kampf gegen illegale Migration als vorbildhaft. "Die EU soll endlich in die Gänge kommen und geeignete Maßnahmen zum Schutz der EU-Außengrenzen ergreifen. Dazu gehört auch die Finanzierung für den Bau von Grenzzäunen", betonte der FPÖ-Chef.

Seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine haben sich viele, vor allem die westlichen Staaten von Russland abgewandt. Orbán ist einer der wenigen Politiker in der EU und in der Nato, der enge und freundschaftliche Beziehungen zum russischen Präsidenten Wladimir Putin pflegt. Gleichzeitig hat er die meisten EU-Sanktionen gegen Russland mitgetragen.

Orbán warnt vor Weltkrieg

Am Freitag warnte der ungarische Ministerpräsident vor einem Weltkrieg. Es fehle nicht mehr viel, dass "aus einem lokalen Krieg ein Weltkrieg wird, wobei diese Möglichkeit von Tag zu Tag wächst", sagte Orbán im Staatsrundfunk. Die führenden Kräfte der westlichen Welt würden "im Kriegsfieber brennen" und immer gefährlichere Waffen in die Ukraine entsenden, der die Debatte über die Lieferung von Kampfflugzeugen ansprach.

Weiters könne auch ein Vorschlag zur Entsendung von Nato-Soldaten in die Ukraine auf die Tagesordnung gelangen. In Europa sei nur Ungarn für den Frieden, während alle anderen Staaten an der Seite des Krieges stünden, behauptete der Premier und unterstrich weiter die Bedeutung einer eigenen Armee. (APA, red, 10.3.2023)