Lothar Matthäus kann nur mutmaßen, warum er von Uli Hoeneß kritisiert wurde.

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Deutschlands Rekordnationalspieler Lothar Matthäus hat mit Unverständnis auf die jüngste Kritik von Bayern Münchens Ehrenpräsident Uli Hoeneß reagiert. "Das macht gar keinen Sinn. Verbundenheit ja, aber das erlaubt mir in meiner Position als Sky-Experte doch meine Eindrücke, die ich mitnehme, auch zu äußern", sagte Matthäus bei Sky90.

Er sei "ganz sicher nicht unter die Gürtellinie gegangen, habe keinen Spieler beleidigt, gar nichts. Ich verstehe diese Sätze nicht", führte der 61-Jährige aus. Hoeneß hatte Matthäus zuletzt in einem AZ-Interview vorgeworfen, in seinen Analysen "oft die Grenzen" zu überschreiten, wenn es um seinen Ex-Klub FC Bayern gehe.

Ablenkungsmanöver?

"Warum ruft er mich nicht an? Das hat er ja schon ein paar Mal gemacht", sagte Matthäus zu den öffentlichen Angriffen. Möglicherweise habe Hoeneß von Problemen des FC Bayern ablenken wollen, so Matthäus weiter: "Vielleicht ist wieder etwas Persönliches bei Hoeneß passiert, das er loswerden musste, vielleicht ist er auch falsch informiert worden." Er habe auf jeden Fall "keine Ahnung", auf welche Aussagen Hoeneß anspiele.

Matthäus sei zwar "ein hervorragender Fußball-Fachmann und eine sehr wichtige Persönlichkeit beim FC Bayern in den letzten 20 Jahren", sagte Hoeneß: "Aber manchmal vergisst er, dass er mal für diesen Verein gespielt hat. Wenn ich manchmal seine Vorschläge höre – das verstehe ich nicht."

Es ist nicht das erste Mal, dass es zwischen Hoeneß und Matthäus kracht. Der bisherige Höhepunkt war 2002, als Hoeneß polterte, Matthäus werde beim FC Bayern "nicht mal Greenkeeper im neuen Stadion".

Ohnehin hat Matthäus "nullkommanull" Ambitionen, beim Rekordmeister "irgendeinen Job anzunehmen. Das kann ich Uli hier und heute unterschreiben". (sid, 13.3.2023)