Frankfurt-Fans bleiben beim CL-Rückspiel in Neapel ausgesperrt.

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Frankfurt am Main – Eintracht Frankfurt hat die Ticket-Posse der italienischen Sicherheitsbehörden vor dem Achtelfinal-Rückspiel in der Fußball-Champions-League bei SSC Napoli vorerst gestoppt. Der deutsche Club von Trainer Oliver Glasner sieht sich in dem Streit um das teilweise Verkaufsverbot von Eintrittskarten an Frankfurter Fans zwar im Recht, wird aber dennoch freiwillig auf das ihm zustehende Gästekontingent von 2.700 Tickets für die Partie am Mittwoch (21.00 Uhr) verzichten.

Als Grund dafür führte die Eintracht unter anderem Sicherheitsbedenken für ihre Anhänger an. Man wolle "niemanden vor Ort der offensichtlichen Gefahr behördlicher Willkür aussetzen", hieß es dazu.

Beschwerde abgewiesen

Allerdings legte der Verein auch gegen die neue Verfügung der Präfektur Neapels Rechtsmittel ein. Dabei gehe es ums Prinzip, erklärte Frankfurts Vorstandsmitglied Philipp Reschke zu den bevorstehenden und langwierigen rechtlichen Maßnahmen. Das Verwaltungsgericht der italienischen Region Kampanien wies die Eilbeschwerde der Hessen am Montag aber ab, teilte der Club mit.

Zu Beginn der Vorwoche hatte das Innenministerium in Rom zunächst allen Anhängern aus Deutschland den Zugang zur Arena untersagt. Nachdem ein Eilantrag der Eintracht vor Gericht erfolgreich und der Bann für ungültig erklärt worden war, hatte die Präfektur der Stadt am Vesuv am Sonntag ein Verbot für Anhänger aus Frankfurt ausgesprochen. Die Deutschen orten einen einmaligen Vorgang im Europapokal und sind empört über die Entwicklung. Die Europäische Fußball-Union UEFA äußerte sich bisher nicht zu dem Fall.

Hintergrund ist, dass es am Rande des Hinspiels am 21. Februar in Frankfurt zu tätlichen Angriffen auf italienische Fans gekommen war. Neun Personen wurden damals kurzzeitig in Gewahrsam genommen, nachdem die Eintracht mit 0:2 verloren hatte. Neapels Bürgermeister Gaetano Manfredi sagte am Montag laut Nachrichtenagentur Ansa: "Wir sorgen uns nicht um die Sicherheit im Stadion, sondern darum, was in der Stadt passieren kann." (APA, 13.3.2023)