Lesia Zurenko verpasste ihr Drittrundenmatch in Indian Wells.

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Indian Wells – Die ukrainische Qualifikantin Lesia Zurenko hat sich wegen einer Panikattacke von ihrem Drittrunden-Match beim WTA-1000-Turnier in Indian Wells gegen die Weißrussin Aryna Sabalenka zurückgezogen. Sie habe diese nach einem Gespräch mit WTA-Chef Steve Simon erlitten, erklärte die Ukrainerin am Montag. Ihren Angaben nach soll sich Simon unsensibel beim Thema Krieg in der Ukraine geäußert haben. Die Organisatoren sprachen offiziell von "persönlichen Gründen" für den Rückzug.

"Der Grund für den Rückzug war eine Panikattacke", wurde Zurenko am Montag auf der Webseite von Big Tennis Ukraine zitiert. "Offiziell wird es 'persönliche Gründe' heißen, aber in Wirklichkeit sind es Atemprobleme und, man könnte sagen, Hysterie", so die Tennisspielerin, die in Runde zwei die Kroatin Donna Vekic besiegt hatte. Als Grund dafür nannte die 33-Jährige eine Unterhaltung, die sie Tage zuvor mit Simon über die Reaktion des Tennissports auf den Einmarsch Russlands in der Ukraine geführt hatte.

"Absolut schockiert"

"Ich war absolut schockiert von dem, was ich hörte. Er sagte mir, dass er selbst den Krieg nicht unterstützt. Aber wenn die Spielerinnen aus Russland und Belarus das tun, dann ist das nur deren Meinung. Und die Meinung anderer Leute solle mich nicht beunruhigen", berichtete Zurenko. "Gleichzeitig bemerkte er, dass er sich schrecklich fühlen würde, wenn ihm das passiert wäre und er an meiner Stelle gewesen wäre." Sie fügte hinzu, dass der WTA-Chef sein Vertrauen in die olympische Rückkehr der Russen und Belarussen geäußert habe.

Der Frauen-Tennisverband erklärte gegenüber Reuters: "Die WTA hat stets unsere volle Unterstützung für die Ukraine zum Ausdruck gebracht und verurteilt die Aktionen der russischen Regierung aufs Schärfste." Gleichzeitig betonte der Verband, dass einzelne Athleten nicht aufgrund ihrer Nationalität diskriminiert werden dürften und an professionellen Tennisveranstaltungen teilnehmen können. Laut Zurenko haben die ukrainischen Spielerinnen um eine Telefonkonferenz mit dem WTA-Vorstand gebeten. (APA, 14.3.2023)