Es ist noch mehr als ein halbes Jahr, bis Google seine nächste Smartphone-Generation offiziell vorstellt, was in der Pixel-Welt bedeutet: höchste Zeit für die ersten handfesten Leaks. Also gibt es jetzt einen ersten Blick auf Pixel 8 und Pixel 8 Pro – wenn auch noch einen inoffiziellen.

Rendering

Die auf solche Vorabinfos spezialisierten Leaker von Onleaks können nun mit ersten Renderings des Pixel 8 Pro aufwarten. Auch wenn man das nicht explizit erwähnt: Solche Leaks basieren üblicherweise auf offiziellen CAD-Dateien für die Produktion. Abmessungen und Aufbau des Geräts entsprechen insofern meist recht exakt dem fertigen Produkt, Farben des Geräts oder gar der Inhalt am Bildschirm entsprechen hingegen der Fantasie der Leaker.

Ein flacher Bildschirm

Doch zum Gerät selbst: Auch wenn Google die grundlegende Designlinie beibehält, so zeigen sich doch ein paar entscheidende Unterschiede. Dazu gehört vor allem, dass Google offenbar die seitliche Abrundung des Bildschirms streicht. Diese war oft kritisiert worden, da das Smartphone dadurch nicht nur schlechter in der Hand liegt, sondern es auch zu leichten Verzerrungen der Darstellung kommt.

So soll das Pixel 8 Pro aussehen.
Foto: Onleaks / Smartprix

Auf weiteren bei Smartprix veröffentlichten Bildern ist ein reduzierter Rahmen rund um den Bildschirm zu sehen, gerade dieses Detail ist aber mit Vorsicht zu genießen. Bei solchen Dingen sind CAD-basierte Leaks oft nicht ganz exakt.

Ein Lidar?

Interessanter ist da schon eher ein Blick auf die Rückseite. Nicht nur, weil dort Google die drei Kameras nun unter eine Glasabdeckung zusammenfasst, sondern vor allem, weil sich hier eine zusätzliche Öffnung neben dem Flash zeigt. Worum es sich dabei handelt, darüber kann derzeit nur spekuliert werden, denkbar wäre aber etwa ein Lidar zur Tiefenmessung, wie ihn etwa schon aktuelle iPhones einsetzen.

Zur Kamera selbst gab es bereits vor einiger Zeit einen anderen Leak. Demnach dürfte Google auf einen neueren Hauptsensor setzen, konkret den Samsung Isocell GN2, was wieder ein 50-Megapixel-Chip wäre. Dessen interessantestes Feature nennt sich "Staggered HDR". Dabei werden mehrere Bilder mit unterschiedlicher Belichtungszeit parallel aufgenommen, was einen reduzierten Stromverbrauch, aber auch eine bessere Farbwiedergabe verspricht. Auch der Autofokus soll bei diesem Sensor noch einmal deutlich flinker agieren.

Tensor 3

Ebenfalls erwartet wird eine neue Generation von Googles eigenem SoC – also Tensor 3. Während Tensor 2 eher ein iteratives Update darstellte, soll es dieses Jahr wieder einen größeren Leistungssprung geben, durch den Wechsel auf eine neuen Fertigungsprozess soll zudem der Stromverbrauch reduziert werden.

Auf der Rückseite ist unter dem LED-Flash eine neue Öffnung zu sehen. Was sich dahinter verbirgt, ist derzeit noch unklar.
Foto: Onleaks / Smartprix

Wie sehr man hier mit aktuellen Qualcomm-Chips mithalten kann, muss sich allerdings erst zeigen, immerhin arbeitet man für Tensor 3 wieder mit Samsung zusammen – und das südkoreanische Unternehmen hat für seine High-End-Smartphones heuer selbst lieber zu Qualcomm als zu den eigenen SoCs gegriffen. Allerdings setzt Google generell weniger auf die maximale Rechenkraft denn auf spezifische Optimierungen für einzelne Funktionen – etwa im Bereich Maschinenlernen.

Marginal kleiner

Durch den aktuellen Leak sind jetzt die Abmessungen des Pixel 8 Pro mehr oder weniger bekannt: 162,6 × 76,5 × 8,7 mm soll das kommende Smartphone groß sein, womit es marginal kleiner als der Vorgänger wäre. Das Display bleibt mit 6,7 Zoll weitgehend unverändert. Auffällig ist zudem, dass der Bildschirm – oder genauer gesagt das Gerät als Ganzes – stärker abgerundete Ecken aufweist.

Pixel 8

Apropos Größe: Viel interessanter wird es in dieser Hinsicht nämlich mit dem Blick auf das kleinere Pixel 8, zu dem mittlerweile ebenfalls bereits Renderings veröffentlicht wurden. Soll dieses doch signifikant kleiner als der direkte Vorgänger ausfallen.

MySmartPrice

Bei Onleaks spricht man konkret von 150,5 × 70,8 × 8,9mm, was das Gerät 5,1 Millimeter kürzer und – für die Handlichkeit besonders wichtig – 2,4 Millimeter weniger breit machen würde. In Hinblick auf die Breite wäre man damit wieder in der Region des vergleichsweise kleinen Pixel 5 angelangt. Der Bildschirm soll trotzdem nur marginal kleiner ausfallen, von 6,2 statt 6,3 Zoll ist die Rede.

Unterschiede

Ansonsten bleibt Google seiner Modellpolitik offenbar treu. Das heißt auch heuer wird es beim kleineren Modell keine Telekamera geben – was angesichts des geschrumpften Platzes aber keine große Überraschung darstellen sollte. Auch der zusätzliche Sensor des Pixel 8 Pro ist hier nicht zu sehen.

Pixel Fold und Pixel 7a kommen bald

Unterdessen kann Roland Quandt von Winfuture mit neuen Details zu zwei weiteren Pixel-Geräten aufwarten – und zwar einem Veröffentlichungszeitraum. Demnach soll im Juni nicht nur, wie ungefähr für diesen Zeitraum erwartet, ein neues Mittelklasse-Smartphone, das Pixel 7a, in den Handel kommen, auch ein lange durch die Gerüchteküche schwirrendes, zusätzliches Modell soll Realität werden: das faltbare Pixel Fold. Konkret ist hierbei von einem Europastart in der zweiten Juniwoche die Rede.

Eine Frage der Form

Wie frühere Berichte bereits gezeigt haben, dürfte Google beim Pixel Fold einen etwas anderen Formfaktor als Samsung bei seiner Galaxy-Z-Fold-Reihe verwenden. Das Gerät soll nämlich etwas breiter, aber dafür weniger hoch sein, womit es eher an das Oppo Find N2 erinnert. Ausgeklappt sollte es damit etwa für Videoinhalte besser geeignet sein.

Ein früheres Rendering von Onleaks zeigt das Pixel Fold.
Foto: Onleaks

Laut Winfuture listen die Händler derzeit ein 256-GB-Variante des Pixel Fold, und das zum recht saftigen Preis von 1.700 Euro. Quandt betont allerdings, dass man diesen nicht allzu ernst nehmen sollte, da die Händler hier oft zunächst von ihnen geschätzte Werte eintragen. Als Farbvarianten soll es "Carbon" und "Porcelain" geben – also Schwarz (oder dunkles Grau) und Weiß.

Mittelklasse

Für all jene, die sich nach einem besseren Preis-Leistungs-Verhältnis sehnen, könnte hingegen das Pixel 7a sehr interessant werden. Wie in den vergangenen Wochen bereits zu hören war, dürfte Google nämlich im Vergleich zum Vorgänger einige Updates vornehmen. So soll nicht nur drahtloses Laden hinzukommen, der Bildschirm soll auch einen 90-Hz-Modus aufweisen – bisher war die Google-Mittelklasse auf 60 Hz beschränkt.

Als SoC soll mit Tensor 2 der exakt selbe Chip genutzt werden, der auch in den aktuellen Topgeräten von Google zu finden ist – also Pixel 7 und Pixel 7 Pro. Bemerkenswert ist zudem, dass Google auf eine neue Hauptkamera wechselt, hier soll nun ein 64-Megapixel-Sensor von Sony zum Einsatz kommen. Konkret handelt es sich dabei um den IMX787, der deutlich größer ist als der über viele Jahre genutzte Sensor, der sich noch im Pixel 6a befand, was vor allem bessere Abendaufnahmen verspricht.

Erster Eindruck

Viele der genannten Ausstattungsdetails sind übrigens mittlerweile nicht mehr im Gerüchtestatus, sondern zumindest inoffiziell bestätigt. Hatte doch die vietnamesische Tech-Seite Zing News vor kurzem bereits ein erstes Hands-on mit einem Vorabmodell des Pixel 7a veröffentlicht. Wie man an dieses gekommen ist, lässt man offen, da die Google-Geräte aber zu einem guten Teil in Vietnam produziert werden, liegt die Vermutung nahe, dass sich hier ein Mitarbeiter der Fabrik ein Zubrot verdient hat.

Auf einer vietnamesischen Website hält man das Pixel 7a bereits in Händen. Das Design erinnert stark an das teurere Pixel 7.
Foto: Zing News

Als Farbvarianten werden dabei "Arctic Blue", "Carbon" und "Cotton" genannt. Der Preis dürfte wieder im Bereich des Vorgängers – oder angesichts des starken Dollars leicht darüber – liegen, also wohl irgendwo zwischen 450 und 500 Euro.

Ausblick

Die offizielle Vorstellung von Pixel 7a und Pixel Fold dürfte angesichts dieser Zeitpläne wohl – wie in den Vorjahren – im Rahmen der Keynote zur Google-I/O-Konferenz erfolgen, diese ist für den 10. Mai angekündigt. Eventuell gibt es dort dann auch bereits offizielle Bilder zum Pixel 8 – und weitere Details zum ebenfalls bald erwarteten Pixel Tablet. (Andreas Proschofsky, 15.3.2023)