Google bringt einen KI-Helfer in Docs und Gmail.

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Während OpenAI mit GPT-4 die neueste und bislang leistungsfähigste Iteration der eigenen Chat-KI vorstellte, kündigte Google nahezu zeitgleich eine erste Welle von KI-gestützten Funktionen an, allen voran eine generative KI, die direkt in Google Docs und Mail integriert wird und beim Verfassen von Texten helfen soll.

Konkret soll die künstliche Intelligenz dem Schreibenden helfen, einen raschen Einstieg zu finden. Dies demonstrierte Google Workspace anhand einer Stellenausschreibung für einen Verkaufsangestellten. Die KI übernimmt dabei die Gliederung des Textes und liefert den Erstentwurf. Ähnliches soll in Zukunft mit Gmail möglich sein, etwa indem man die wichtigsten Schlagworte eines Meetings stichwortartig festhält. Der Job der KI ist es, daraus eine geschliffene Variante für den Versand zu machen, erklärt das Unternehmen in einem Blogpost.

Rewrite soll Texte besser machen

Wagemutigere können der KI mit der Rewrite-Funktion die Kontrolle über den Text übergeben und den Text neu verfassen lassen. Dabei soll die KI in der Lage sein, einen Text sinnerhaltend einzukürzen oder längere Passagen in Unterpunkte aufzuteilen. Außerdem kann das Tool dem Text einen formellen oder vertraulichen Ton verleihen.

In Google Slides soll es möglich sein, Folien mit automatisch generierten Bildern, Videos und Audio von der KI gestalten zu lassen. In der Tabellenkalkulationssoftware Sheets soll die KI die Generierung von Formeln übernehmen können.

In einem weiteren Beitrag erklärt Google, wie Entwickler diese KI nutzen können, wobei die "PaLM"-API bald geöffnet wird. Außerdem kündigte Google einen Werkzeugkasten für Entwickler namens Makersuite an.

Google gewohnt zurückhaltend

Google gibt sich gewohnt zurückhaltender als die Konkurrenz von Microsoft und OpenAI, wenn es um die Ankündigung eigener KI-Modelle geht. So auch bei der Integration in Google Workspace: KI könne kein Ersatz für den Einfallsreichtum, die Kreativität und die Intelligenz echter Menschen sein, heißt es im Blog des Konzerns. "Manchmal macht die KI Dinge falsch, manchmal erfreut sie einen mit etwas Ungewöhnlichem, und oft braucht sie Anleitung", heißt es da.

Am Ende bleibe immer die Userin oder der User der Chef, die KI könne nur Vorschläge liefern, die man annehmen, bearbeiten und jederzeit ändern kann, betont Google mit Verweis auf die AI-Richtlinien des Unternehmens.

Noch im März werden Teilnehmende des Trusted-Tester-Programms die neuen Funktionen ausprobieren können. "Normalverbraucher" hierzulande müssen sich noch gedulden, denn die KI wird vorerst nur auf Englisch und in den Vereinigten Staaten in Google Workspace integriert. Einen Zeitplan für die Ausrollung in Europa nannte Google nicht. (pez, 15.3.2023)