Irvo Otieno ist tot. Laut Anklage sollen Polizisten dafür verantwortlich sein.

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Washington – In den USA gibt es offenbar wieder einen neuen Fall von brutaler Polizeigewalt: Sieben Beamte wurden im Bundesstaat Virginia angeklagt, für den Tod eines afroamerikanischen Gefängnisinsassen in einer Psychiatrie-Klinik verantwortlich zu sein. Zudem seien drei Mitarbeiter des Krankenhauses angeklagt worden, teilte am Donnerstag die Staatsanwaltschaft mit.

Der 28-jährige Irvo Otieno war den Angaben zufolge wegen mentaler Probleme vom Gefängnis in die Psychiatrie-Klinik der Stadt Petersburg verlegt worden. Er sei am 6. März später gestorben – laut Autopsie erstickte er, während er "physisch festgehalten" wurde.

Die Staatsanwaltschaft besitzt nach eigenen Angaben ein Video von dem Vorfall, das sie aber zunächst nicht veröffentlichen wollte. Es wurde am Donnerstag aber der Familie des Mannes gezeigt. Deren Anwalt sagte, die Polizisten hätten Otieno zwölf Minuten lang niedergedrückt.

Der Vorfall erinnert an George Floyd, dessen qualvoller Erstickungstod 2020 in den USA landesweite Proteste ausgelöst hatte. Ein weißer Polizist hatte dem Afroamerikaner rund neuneinhalb Minuten lang das Knie in den Nacken gedrückt, obwohl der 46-jährige Schwarze wiederholt klagte, er bekomme keine Luft mehr. In den USA kommt es immer wieder zu brutaler Polizeigewalt. (APA, 17.3.2023)