Twitter wird in Kürze offenlegen, welche Software hinter den Tweet-Empfehlungen steckt.

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Es ist wieder einmal eine Ankündigung, wie sie nur von Elon Musk kommen kann: In der Nacht auf Samstag kündigte der Tech-Milliardär an, dass die Algorithmen, nach denen die Beiträge für einzelne Twitter-Nutzer ausgesucht werden, am 31. März offengelegt werden sollen. Damit will er sein Versprechen einlösen, für mehr Transparenz bei Tweet-Empfehlungen zu sorgen. An der Software selbst, die dann von Programmierern analysiert werden kann, ließ er kein gutes Haar.

Sie sei zu komplex und werde selbst von den Verantwortlichen des Online-Diensts nicht ganz durchschaut. "Die Leute werden viele dumme Sachen entdecken", schrieb er auf Twitter. Die Transparenz werde zunächst "unglaublich peinlich" sein, aber sollte schnell zu besseren Empfehlungen führen.

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DER STANDARD

Bei Twitter kann man sich Tweets entweder in chronologischer Reihenfolge anzeigen lassen – oder gewichtet von Software, die für jeden Nutzer interessante und relevante Beiträge heraussuchen soll. Musk hatte schon vor längerem versprochen, Twitter werde die Mechanismen hinter dieser Auswahl offenlegen.

Twitter mit Musk-Tweets geflutet

Im vergangenen Monat hatte ein US-Bericht, wonach Twitter zeitweise die Reichweite von Musks Tweets in dem "Für dich"-Bereich erhöht habe, Aufseher in Deutschland auf den Plan gerufen. Die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) leitete die Prüfung für ein Aufsichtsverfahren ein.

Musk bestritt, dass es eine gezielte Erhöhung der Reichweite für seine Beiträge gegeben habe. Es habe sich lediglich um einen Software-Fehler gehandelt, durch den Antworten in der Gewichtung mit Tweets gleichgestellt worden seien. Nutzern war eine auffällig hohe Zahl von Musks Antwort-Tweets unter den empfohlenen Beiträgen aufgefallen. (red, APA, 18.3.2023)