Allein in Malawi sind dem UN-Büro Ocha zufolge mehr als 500.000 Menschen von den Sturmfolgen betroffen.

Foto: REUTERS/ESA ALEXANDER

Nachdem der Zyklon Freddy die Region bereits Ende Februar traf, kam er aufgrund seiner Schleifenbahn im März mit noch mehr Wucht zurück.

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Blantyre/Beira/Antananarivo – Durch den ungewöhnlich langlebigen Zyklon Freddy sind im Südosten Afrikas mehr als 460 Menschen ums Leben gekommen. Allein in Malawi seien "mehr als 500.000 Menschen" von den Folgen des Sturms betroffen, erklärte das UN-Büro für die Koordinierung humanitärer Hilfe (Ocha) am Freitag. Die "rekordbrechende Wetterlage" habe Malawi am Ende der Regensaison getroffen, "als die Flüsse und andere Gewässer bereits hohe Pegel hatten", hieß es.

Freddy brachte im Süden Malawis in sechs Tagen so viel Niederschlag wie sonst in sechs Monaten und hinterließ eine Spur der Verwüstung. Mehr als 183.000 Menschen wurden laut Ocha durch Überschwemmungen und Erdrutsche obdachlos. Es wurden mehr als 300 Notunterkünfte errichtet.

Cholera-Ausbruch könnte sich verschlimmern

Malawis Präsident Lazarus Chakwera sagte während eines Besuchs in der Katastrophenregion, seine Regierung erwarte, "dass das Bild von Zerstörung und Tod noch schlimmer wird", sobald der Zugang zu weiteren Gebieten möglich werde. Armee und Polizei suchten am Freitag weiter nach Toten.

Der örtliche Direktor des Welternährungsprogramms (WFP), Paul Turnbull, sagte, das Land werde "beträchtliche Unterstützung" brauchen. Chakwera rief zu internationaler Hilfe auf. Das UN-Kinderhilfswerk Unicef warnte, dass der andauernde Cholera-Ausbruch in Malawi sich durch die Folgen des Zyklons noch verschlimmern könnte.

Seltene Schleifenbahn

Freddy hatte die Region bereits Ende Februar heimgesucht, dabei in Malawi zunächst aber nur geringe Schäden angerichtet. In einer selten vorkommenden "Schleifenbahn" über dem Indischen Ozean kehrte der Zyklon im März mit noch größerer Wucht und noch mehr Regen zurück.

Insgesamt kamen durch Freddy bisher 463 Menschen ums Leben: 360 in Malawi, 86 in Mosambik und 17 in Madagaskar. (APA, red, 18.3.2023)