Reinhard Teufel (links) wird den FPÖ-Klub im niederösterreichischen Landtag im politischen Gleichschritt mit Parteichef Udo Landbauer führen.

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Udo Landbauer und Herbert Kickl brauchen keinen Verbindungsmann: Die FPÖ-Chefs in Niederösterreich und im Bund trennt politisch nichts. Gäbe es einen Vermittler zwischen den beiden, wäre es wohl Reinhard Teufel: Der designierte blaue Klubobmann kennt Landbauer genauso gut wie Kickl – und ist beiden gegenüber grenzenlos loyal. An der Spitze des Klubs kommt ihm nun eine zentrale Aufgabe in Niederösterreich zu, die ihn erstmals ins Licht der Öffentlichkeit treten lässt: Er soll die 14 FPÖ-Abgeordneten im Landtag in einer schwarz-blauen Koalition auf Linie halten. Eine Koalition, die wegen der Duldung Johanna Mikl-Leitners als Landeshauptfrau auch unter den Freiheitlichen nicht nur Fans hat.

Der Mostviertler Nebenerwerbsbauer erfüllte schon bisher strategisch wichtige Aufgaben: Er war jahrelang Büroleiter des damaligen Bundesparteiobmanns Heinz-Christian Strache – und als Herbert Kickl in der schwarz-blauen Bundesregierung 2017 Innenminister wurde, avancierte Teufel zu dessen Kabinettschef. Öffentliche Bekanntheit erlangte der vierfache Vater in dieser Zeit nur durch Kontakte zum rechtsextremen Martin Sellner, die er später kleinzureden versuchte.

E-Auto-Gegner

Schon als Kickls Kabinettschef hielt er aber die Verbindung zu Niederösterreich: 2018 nahm er ein Landtagsmandat für die FPÖ an. Dort fiel er unter anderem durch knallharte sicherheitspolitische Redebeiträge auf. So argumentierte Teufel, das "staatliche Gewaltmonopol" dürfe "keinesfalls durch eine falsch verstandene Humanität und Toleranz aufgeweicht werden". Polizeitaktiken, die auf Deeskalation und Dialog setzen, seien "zu hinterfragen".

Radikal ist der 43-Jährige auch in seiner Ablehnung der E-Mobilität. Deren "millionenschwere Förderung" müsse sofort eingestellt werden, forderte Teufel zuletzt.

Teufel-Wortspiele willkommen

Wortspielen mit seinem einprägsamen Nachnamen ist Teufel selbst übrigens nicht abgeneigt: Als nach der ersten Corona-Welle 2020 die Gotteshäuser wieder öffnen durften, freute er sich darüber in einer Presseaussendung mit dem Titel: "Teufel freut sich über Öffnung der Kirchen."

Europapolitisch machte er sich bisher durch die Ablehnung des niederösterreichischen Büros in Brüssel bemerkbar. Es sei nur ein "Ausflugsziel für gelangweilte ÖVP-Funktionäre". Ob er das unter Europalandesrat Udo Landbauer genauso sieht, wird er in den kommenden fünf Jahren zeigen. (Sebastian Fellner, 20.3.2023)