Microsoft könnte eine Krypto-Wallet direkt in den eigenen Browser integrieren.

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Die Integration eines KI-Chatbots in die Suchmaschine Bing hat Microsofts Edge-Browser in den vergangenen Wochen eine ungewöhnlich große Aufmerksamkeit und Userschaft beschert. Wer das neue Tool ausprobieren möchte, kommt um die Nutzung von diesem nicht herum. Offensichtlich handelt es sich aber nicht um das einzige Feature, mit dem der eigene Internetbrowser attraktiver gemacht werden soll. Nachdem schon vor Wochen bekannt wurde, dass die Integration eines kostenlosen VPN geplant ist, berichtet "Ars Technica" nun, dass Microsoft eine eingebaute Krypto-Wallet testet.

Eine öffentliche Ankündigung, dass an einem solchen Feature gearbeitet wird, gibt es nicht. Der Bericht bezieht sich stattdessen auf einer Reihe von Screenshots, die der Twitter-User @thebookisclosed veröffentlicht hat. Laut den Berichterstattern hat dieser in der Vergangenheit schon mehrmals versteckte Features in Windows aufgespürt.

Vertrauliche Tests

Die Krypto-Wallet scheint sich derzeit in der Testphase zu befinden, am gezeigten Einrichtungsbildschirm kann man lesen: "Warnung: Als Tester werden Sie Ihre eigenen Mittel verwenden. Im Falle des Verlusts von Geldmitteln erstattet Microsoft keine Verluste." Außerdem wird festgehalten, dass es sich "um ein vertrauliches Projekt" handle, "über das keine Einzelheiten nach außen dringen dürfen".

Als Grund dafür, die neue Wallet auszutesten, wird unter anderem angegeben, dass sie in Edge integriert ist und ohne die Installation einer Erweiterung genutzt werden kann. Außerdem würden Nutzer die volle Kontrolle über ihre Assets behalten. Microsoft habe keinen Zugriff auf das Passwort oder den Wiederherstellungsschlüssel – was wiederum bedeutet, dass Nutzer bei Verlust der Zugangsdaten auch das eigene Kryptovermögen verlieren würden.

Unklare Zukunft

Ob es das Feature tatsächlich aus der Testphase schaffen wird, bleibt abzuwarten. "Ars Technica" hebt allerdings hervor, dass es potenziell Betrug vorbeugen könnte, weil kein Add-on eines Drittanbieters mehr installiert werden muss. Andererseits könne die eingebaute Wallet mehr Menschen dazu bringen, Kryptowährungen auszuprobieren – was die Betrugsgefahr wieder steigere. (mick, 20.3.2023)