Simulationsforscher Niki Popper will offenbar aus dem Gecko-Expertengremium zurücktreten.

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Laut Informationen des "Kurier" wollen bei einer Besprechung des Expertengremiums Gecko (Gesamtstaatliche Covid-Krisenkoordination) am Montagnachmittag mindestens drei Mitglieder aus Protest gegen die Regierung zurücktreten. Dabei soll es sich laut dem Bericht um den Virologen Andreas Bergthaler, den Simulationsforscher Niki Popper und den Generalmajor Thomas Starlinger, enger Berater von Bundespräsident Alexander Van der Bellen, handeln.

DER STANDARD

Im "Kurier" wird als Grund die Aussage von Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) genannt, man wäre in der Pandemie "zu expertenhörig" gewesen. Kurz danach hatte der Kanzler, ebenfalls im "Kurier", allerdings klargestellt, dass das "verkürzt transportiert worden" sei. Auch die aktuellen Entwicklungen in Niederösterreich sollen die Experten verärgert haben: Dort soll die Corona-Impfung künftig nicht mehr von der Landesregierung beworben werden und Strafen aufgrund von Corona-Maßnahmen zurückgezahlt werden.

Plädierten für Virus-Monitoring

Das Expertengremium Gecko wurde im Dezember 2021 von der Regierung beauftragt und gegründet. Es setzt sich aus rund 20 Expertinnen und Experten zusammen, die laufend die aktuelle Corona-Lage in Österreich evaluieren, die Regierung informieren und beraten. Geleitet wird das Gremium von Katharina Reich, Generaldirektorin für die Öffentliche Gesundheit, und Generalstabschef General Rudolf Striedinger. Ende Jänner plädierte das Gremium dafür, auch nach einem Ende der Corona-Maßnahmen das Virus-Monitoring weiter aufrechtzuerhalten.

Bereits vor einem Jahr hatte sich Rotkreuz-Chef Gerry Foitik aus dem Expertengremium zurückgezogen. Er begründete seine Entscheidung damit, dass sich die Lage in den Spitälern zugespitzt hätte und die Regierung Empfehlungen der Gecko-Kommission ignoriert hätte. (cwu, 20.3.2023)