Der Wissenschaftspreis der Österreichischen Forschungsgemeinschaft (ÖFG) geht heuer an den Demografen Wolfgang Lutz (66). Er werde für seine "hervorragenden wissenschaftlichen Leistungen sowie aufgrund der wissenschaftspolitischen Relevanz und hohen Aktualität seiner Forschungsschwerpunkte" ausgezeichnet, teilte die ÖFG am Montag mit. Die Verleihung des Preises, mit dem die ÖFG "österreichische Wissenschaft sichtbar" machen will, soll im November erfolgen.

Wolfgang Lutz erhielt den Wissenschaftspreis der ÖFG.
Foto: IIASA

"Wolfgang Lutz genießt weltweit höchstes Ansehen als Wissenschafter, als Demograf und Sozialstatistiker. Zugleich steht er international beispielgebend für das gelingende Einbringen von wissenschaftlicher Expertise in öffentliche Diskurse über etliche der brennenden Herausforderungen unserer Zeit", erklärte der Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirats der ÖFG, Heinrich Schmidinger. Lutz sei ein international anerkannter Sozialwissenschafter und Demograf. Zentrale Aspekte seiner Arbeit würden die Untersuchung des Zusammenhangs von demografischen Veränderungen und Bildung, Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt bilden.

Wissenschaftspreis der ÖFG

Lutz ist Gründungsdirektor des Wittgenstein Centre for Demography and Global Human Capital, eine Kooperation zwischen dem Internationalen Institut für Angewandte Systemanalyse (IIASA) sowie den Instituten für Demografie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) und der Universität Wien. Dort ist Lutz als Professor tätig.

Der Wissenschaftspreis der ÖFG wird seit 1988 in unregelmäßigen Abständen verliehen, bis 2014 unter dem Namen "Ludwig Wittgenstein-Preis". Bisherige Preisträger waren etwa Ernst H. Gombrich (1988), Viktor F. Weisskopf (1990), Hans Tuppy (2002), Carl E. Schorske (2004), Helmut Rauch (2006), Walter Mischel (2012), Ingeborg Hochmair-Desoyer (2014) und zuletzt 2020 Jan Assmann und Fritz Paschke.