2022 wurden über 60.000 Photovoltaikanlagen gefördert. Dieses Jahr werden es wohl weit über 100.000 werden.

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Am Donnerstag um 17 Uhr ist der erste Fördercall für Photovoltaikanlagen gestartet. In den ersten fünf Minuten wurden über 58.000 Tickets gezogen, teilte die Abwicklungsstelle für Ökostrom (OeMAG) mit. Vom Klimaschutzministerium heißt es, der Ansturm sei mit über 100.000 Tickets in den ersten 60 Minuten "erwartet groß" gewesen.

Die Förderwerber haben sieben Tage Zeit, ihre Anträge zu vervollständigen. Als Zeitpunkt der Antragstellung gilt jedoch die Ticketziehung, weshalb der Andrang in der ersten Stunde besonders hoch war, da die Förderungen nach dem Einreichzeitpunkt vergeben werden.

Klimaschutzministerin Leonore Gewessler zeigt sich erfreut über den hohen Andrang: "Wir liegen auf Kurs zu einem neuen Rekord beim Ausbau der Photovoltaik – auch in diesem Jahr."

271 Millionen Euro

2022 wurden mit 240 Millionen Euro 60.000 Anlagen der Kategorien A und B (bis 20 Kilowatt-Peak) gefördert. Dieses Jahr stehen insgesamt 600 Millionen Euro zur Förderung bereit, 271 Millionen davon bereits in dieser Förderrunde. Auch jene 48.000 Antragsteller, die 2022 leer ausgingen, dürfen dieses Mal wieder ihr Glück versuchen.

Der Fördercall läuft noch bis 6. April. Erst danach werden genaue Zahlen über die beantragten Förderungen verfügbar sein. Aufgrund der hohen Fördersumme geht man aber davon aus, dass dieses Mal nahezu alle Anträge angenommen werden können.

Ob der Ansturm im Lauf des Jahres nachlassen wird, ist man sich im Klimaschutzministerium nicht sicher. "Die Entwicklung ist sehr dynamisch. Auch letztes Jahr war das Wachstum stärker als erwartet", heißt es.

Probleme bei Ticketziehung

Meist sind es nicht Privatpersonen, die die Anträge stellen, sondern die Anbieter von Photovoltaikanlagen. Diese bieten das als Service für ihre Kunden an, heißt es vom Klimaschutzministerium. Wie das Ö1-"Morgenjournal" am Freitag berichtete, kam es auch zu Problemen, wenn ein Unternehmen die Anträge seiner Kunden möglichst schnell einreichen wollte. Denn auf der Website der OeMAG wurde ein Bot-Schutz eingerichtet, der anschlägt, wenn Anträge zu schnell ausgefüllt werden.

So soll verhindert werden, dass Anträge mithilfe von automatisierten Eingabesystemen ausgefüllt werden. Laut Ö1 schlug das System aber auch dann an, wenn mehrere Personen mit derselben IP-Adresse Anträge ausfüllten, da so zu viele Klicks pro Minute gemessen wurden. Für die Betroffenen folgte eine Sperre von mehreren Minuten. Von der OeMAG heißt es, dass man alle technischen Maßnahmen gesetzt habe, um einen reibungslosen Ablauf zu ermöglichen. (Magdalena Frei, 24.3.2023)