Vor wenigen Tagen verkündete das US-Unternehmen Levi Strauss und Co. seine Partnerschaft mit Lalaland.ai. Wie der Name erahnen lässt, handelt es sich bei dem neuen Kooperationspartner um ein "digitales Modestudio", dessen Fokus auf Künstlicher Intelligenz liegt. Mit diesem technischen Wissen stellt Lalaland.ai KI-generierte Models her, die künftig das Angebot an menschlichen Models "ergänzen" sollen. Levi Strauss will damit laut eigenen Aussagen die "Anzahl und Vielfalt unserer Modelle für unsere Produkte nachhaltig steigern".

Alle Hautfarben und Körpergrößen

Auf der Website des auf KI fokussierten niederländischen Unternehmens kann man nachlesen, dass dort "hyper realistische" Models mit verschiedenen Kleidergrößen, unterschiedlichem Alter und zahlreichen Hautfarben erstellt werden. Zum aktuellen Kundenstamm des KI-Unternehmens gehören bereits bekannte Marken wie Calvin Klein und Tommy Hilfiger.

"KI wird nie vollständig unsere menschlichen Models ersetzen, aber wir sind sehr aufgeregt, was diese Möglichkeiten für unsere Kunden bieten," lässt die hochrangige Levi’s-Managerin Amy Gershkoff Bolles in der auf der Unternehmens-Website abgebildeten Pressemitteilung wissen. Mode und Technologie seien beide Kunst und Wissenschaft gleichermaßen, weshalb die Kooperation mit Lalaland.ai so viel Sinn macht. Durch das Erstellen künstlicher Models wolle man diverser und inklusiver auftreten, als das bisher der Fall war.

Technisch erklärt wird das von Bolles so, dass auf der Website der Brand normalerweise nur ein Modell pro Produkt angezeigt werden kann. Man wisse aber, dass sich Kundinnen Models wünschen, die aussehen wie sie. Deshalb habe man in der Vergangenheit versucht Models verstärkt mit unterschiedlichen Kleidergrößen, Altersgruppen und Hautfarben abzubilden. Durch die KI-Unterstützung sei man hier allerdings wesentlich flexibler und könne mehr Kunden darstellen, als das bisher möglich war.

Schon jetzt versucht man auf der Website ein möglich diverses Bild abzugeben.
Foto: Levi/Website

Jobs kürzen

Vor etwa einem Jahr kündigte Levi Strauss rund 700 Mitarbeiter beziehungsweise 15 Prozent ihrer Belegschaft. Laut "USA Today" spart das dem US-Unternehmen jährlich 100 Millionen pro Jahr. Der Schritt in Richtung KI-Models würde zusätzlich Kosten sparen. Abgesehen von den Models selbst, würden auch Jobs wie Make-Up-Artist oder Fotografinnen künftig nicht mehr in der Dichte benötigt werden, wie das aktuell der Fall ist.

Dieser KI-gestützte Weg könnte allerdings noch einige Steine in den Weg legen, denen man sich noch wenig bewusst ist. Im August 2022 stellte das US-Musiklabel Capitol Records einen KI-Rapper namens FN Meka ein. Schon nach kurzer Zeit wurde der künstliche Musiker auch wieder entlassen, da er "unpassende Stereotypen" der schwarzen Kultur darstellte. (red, 26.3.2023)