Um den Mehrkampf um die Parteispitze der SPÖ ging es bei "Im Zentrum".

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Angesichts nicht ganz so guter Zeiten sollte die SPÖ leichtes Spiel haben. Eigentlich. Stattdessen ist die Partei bekanntlich in eine Phase intensiver Beschäftigung mit sich selbst getreten. Seinen Beitrag dazu geleistet hat Burgenlands Landeshauptmann, schließlich höhlt auch steter Säuretropfen den Stein. Sein Eingeständnis dessen, was wir eh wussten, dass er Pamela Rendi-Wagner gerne an der Parteispitze ablösen würde, hat für einen Dominoeffekt gesorgt. Aus dem erwarteten Duell ist ein Massenstart geworden.

Das beschert uns noch brav GIS-Zahlenden als Nebeneffekt bis auf weiteres Diskussionssendungen, in denen es um die Zukunft der SPÖ geht. In der jüngsten davon empfing Tarek Leitner seine Gästerunde bei Im Zentrum mit einer Schlagzeilenlesung zur Führungssuche: "Chaostage! Kasperltheater! Satireprojekt!" Als Vertreter des erweiterten Kandidatenfelds mahnt der bislang unbekannte Gerhard Weißensteiner ein, die Partei "mehr zu den Leuten" zu bringen.

Treue Soldatin ihres Landeshauptmanns

Der durchaus optimistische Vorsitzende der Sozialistischen Jugend, Paul Stich, sorgt sich um einen Modus, aus dem der Wille der Mitglieder klar hervorgeht. Die burgenländische Landtagspräsidentin Verena Dunst tritt als überaus treue Soldatin ihres Landeshauptmanns auf, dem sie gleich auch die 9.000 neuen SPÖ-Mitglieder gutschreibt. Der gegenwärtige Falter-Chefredakteur, ein ehemaliger Profil-Chefredakteur und eine Politikwissenschafterin bemühen sich um eine Einordnung der Malaise.

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Das ist alles nicht uninteressant zu sehen und zu hören. Trotzdem: Am Ende wünscht man sich wieder einmal und intensiver denn je eine SPÖ, die wieder zu sich selbst gefunden hat. Eigentlich. (Karl Gedlicka, 27.3.2023)