Neuralink will mit Tests fortfahren.

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Das Neurotechnologieunternehmen Neuralink von Tesla-Chef Elon Musk ist auf der Suche nach Partnern für klinischen Studien mit seinem Hirnimplantat. Neuralink habe sich an das Barrow Neurological Institut, eines der größten amerikanischen Neurochirurgie-Zentren, gewandt, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters von sechs mit der Sache vertrauten Personen. Auch mit anderen Zentren habe Neuralink über eine Partnerschaft gesprochen. Ob diese allerdings von Erfolg gekrönt sein werden, ist noch völlig offen. Denn das Projekt ist umstritten: Anfang 2022 lehnte die US-Gesundheitsbehörde FDA den Antrag von Neuralink für klinische Studien am Menschen wegen erheblicher Sicherheitsbedenken ab, wie Reuters von Insidern erfahren hatte.

Seitdem arbeitet Neuralink daran, die Bedenken der Behörden an dem Gehirnchip auszuräumen. Musk kündigte Ende vergangenen Jahres an, in voraussichtlich sechs Monaten mit klinischen Studien beginnen zu wollen. "Wir sind extrem vorsichtig und wollen sichergehen, dass es gut funktioniert, bevor wir ein Gerät in einem Menschen einsetzen, aber wir haben, glaube ich, die meisten unserer Unterlagen bei der FDA eingereicht", sagte er damals während einer Präsentation des Implantats.

Keine Stellungnahme

Reuters konnte den aktuellen Stand der Gespräche mit möglichen Partnern nicht verifizieren. Bei Neuralink war keine Stellungnahme erhältlich. Das Barrow Center wollte sich nicht zu Neuralink äußern, erklärte aber, dass es aufgrund seiner langjährigen Erfahrung auf diesem Gebiet gut positioniert sei, um solche Implantatforschung zu betreiben. Die FDA lehnte eine Stellungnahme ab.

Neuralink entwickelt seit 2016 Hirnimplantate, von denen Musk sich erhofft, dass sie irgendwann ein Heilmittel für unheilbare Krankheiten wie Lähmungen und Blindheit darstellen könnten. Das Unternehmen hat das Implantat bereits in Tierversuchen erprobt und sieht sich dabei Vorwürfen wegen möglicher Verstöße gegen den Tierschutz ausgesetzt, die bereits Untersuchungen von US-Ministerien ausgelöst haben. (Reuters, 27.3.2023)