Nun ist auch das Geheimnis gelüftet, an wen Harry Winston 1971 die Diamanthalskette mit dem legendären Briolette (90,38 ct) für eine unbekannte Summe verkaufte. Der einst aus Indien stammende Diamant ist nach der Schliffform benannt, er gilt als ältester der Welt.

Den aktuellen Schätzwert gab Christie’s vorerst nicht bekannt.

Foto: The Heidi Horten Foundation

Wie das Auktionshaus Christie’s informierte, wird ab Mai aus dem Nachlass der im Juni 2022 verstorbenen Heidi Goëss-Horten die hochkarätige Schmuckkollektion in Genf versteigert.

Mit rund 700 Exponaten renommierter Juweliere wie Harry Winston, Van Cleef & Arpels, Tiffany, Cartier oder Köchert handelt es dabei um die umfangreichste und gemessen am Schätzwert von mehr als 150 Millionen Dollar auch wertvollste private Schmucksammlung, die je auf den Markt gekommen ist.

Stiftung in Vaduz

Laut Christie's wird der Erlös aus den Versteigerungen in Genf im Mai und November (Onlinesale) der Heidi Horten Foundation zugutekommen, die sowohl das im Mai 2022 eröffnete Privatmuseum in Wien als auch "andere philanthropische Projekte" unterstützt, wie die Milliardärin noch zu Lebzeiten verfügte.

Wie aus deren Umfeld vergangenes Jahr in Erfahrung zu bringen war, hat sie für die Absicherung und Weiterentwicklung "der vielfältigen Aktivitäten der Heidi Horten Collection" sowie auch die weitere "Förderung des Sports", etwa beim Eishockeyklub KAC (Klagenfurt), entsprechende Vorkehrungen getroffen. STANDARD-Informationen zufolge hat sie dazu im Mai 2020 die HGH-Vermögen-Stiftung mit Sitz in Vaduz gegründet.

"World of Heidi Horten"

Die unter dem Titel "The World of Heidi Horten" vermarktete Auktion hält einige Highlights bereit: etwa eine dreireihige Naturperlenkette mit einem kissenförmigen rosa Diamantverschluss (11 ct) von Harry Winston, deren Schätzwert Christie’s mit sieben bis zehn Millionen Dollar beziffert.

Dazu gehört auch ein Rubin- (25,59 ct) und Diamantring (2,41 & 2,7 ct), für den Horten 2015 bei Sotheby’s in Genf einen Weltrekordpreis springen ließ: 30,42 Millionen Dollar, die deutlich über dem ursprünglichen Schätzwert lagen (zwölf bis 18 Millionen Dollar). Christie’s hat den Schätzwert für diesen Ring aus dem Hause Cartier mit 15 bis 20 Millionen Dollar festgesetzt.

Marie-Antoinettes Perle

Nicht im Auktionsangebot findet sich dagegen ein anderes Schmuckstück, für das Heidi Horten im November 2018 in einem 14-minütigen Wettstreit bei Sotheby’s in Genf mit 36 Millionen Dollar ebenfalls einen Weltrekord bewilligte: der mit Diamanten verzierte Perlenanhänger, der einst der französischen Königin Marie-Antoinette gehörte.

Den Perlenanhänger, der einst Marie-Antoinette gehörte, trug Heidi Goëss-Horten erstmals im August 2019 öffentlich – bei der Verleihung des Landesordens in Gold durch den Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ).
Foto: APA/GERT EGGENBERGER

Lange hatte die Branche gerätselt, wer dieses historische Schmuckstück damals ersteigerte. Bekannt wurde das einige Monate später, genauer im August 2019 durch Fotoaufnahmen bei der Verleihung des Landesordens in Gold in Klagenfurt – dem ersten öffentlichen Anlass, bei dem Heidi Goëss-Horten dieses bekannte Schmuckstück trug. (Olga Kronsteiner, 29.3.2023)