Die Übernahme von Activision sorgt noch immer für Wirbel.

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Die Übernahme des Videospiel-Publishers Activision ist für Microsoft keine leichte Sache. Schon seit Monaten stemmen sich unterschiedliche Wettbewerbsbehörden, vor allem aber der Playstation-Hersteller Sony gegen den 69 Milliarden Dollar schweren Deal. Das japanische Unternehmen dürfte Sorge haben, beliebte Spieleserien wie "Call of Duty" zu verlieren, bringen diese doch zuverlässige Einnahmen.

Anfang März kam Microsoft der Konkurrenz bereits entgegen und bot spezifisch an, die "Call of Duty"-Reihe für weitere zehn Jahre an Sony zu lizenzieren. Ein Deal, dem der Elektronikkonzern als fast einziger Konsolenhersteller nicht zustimmen wollte. Wie "Winfuture" berichtet, ist Microsoft deshalb bereits in die Offensive gegangen – und konnte insgesamt elf Abgeordnete im US-Kongress auf seine Seite ziehen.

Blockade in Japan

Kritik an der Blockade des Activision-Deals üben diese zwar nicht. "Axios" zufolge haben sie allerdings Sorge bezüglich Sonys Geschäftspraktiken in der Konzernheimat Japan geäußert. Diese würden US-Unternehmen daran hindern, am Videospielemarkt des Landes zu konkurrieren – was wiederum gegen ein Handelsabkommen zwischen den beiden Staaten verstoße.

"Heute schreiben wir, um Sie auf den unausgewogenen japanischen Videospielemarkt aufmerksam zu machen, von dem wir befürchten, dass er das Ergebnis einer diskriminierenden Handelspraxis sein könnte, die gegen den Geist des US-japanischen Digitalhandelsabkommens verstoßen könnten", schreiben mehrere republikanische Abgeordnete in einem Brief an die US-Handelsbeauftragte Katherine Tai. Sony kontrolliert demnach 98 Prozent des "High-End-Konsolenmarktes in Japan" und schließe Abkommen, um beliebte japanische Spiele von der Xbox fernzuhalten.

Unklare Involvierung

Die Vorwürfe tauchen zu einem für Microsoft geschickten Zeitpunkt auf. Die Activision-Übernahme ist alles andere als unter Dach und Fach, vor allem Sonys Gegenwehr macht Probleme. Laut dem Bericht ist zwar unklar, inwiefern Microsoft tatsächlich in den Vorstoß der US-Politikerinnen involviert war, jedenfalls habe der Konzern das Thema mit Kongressabgeordneten besprochen. Vermutlich wohlwissend, dass es Vorteile in der Verhandlung bringen könnte. (red, 28.3.2023)