Ermotti wird den Posten am 5. April antreten.

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Zürich – Überraschender Chefwechsel bei der Schweizer Großbank UBS. Angesichts der Herausforderungen durch die geplante Übernahme der angeschlagenen Rivalin Credit Suisse (CS) holt UBS den langjährigen Chief Executive Officer (CEO) Sergio Ermotti an die Konzernspitze zurück, wie die Bank am Mittwoch mitteilte. Ermotti werde den Posten am 5. April antreten. CEO Ralph Hamers werde bei der Bank bleiben und Ermotti während einer Übergangsphase beratend zur Seite stehen.

"Der Verwaltungsrat möchte Ralph Hamers seinen großen Dank für seine herausragende Führungsarbeit aussprechen, mit der er UBS in zwei aufeinanderfolgenden Jahren zu Rekordergebnissen geführt hat, sowie für seine entscheidende Rolle beim Zustandekommen der Übernahme der Credit Suisse", erklärte der Verwaltungsrat.

Bis 2020 UBS-Chef

Ermotti war neun Jahre lang UBS-Chef und gab im Oktober 2020 den Posten auf. Derzeit ist er Verwaltungsratspräsident bei Swiss Re. Die Leitung des Strategie- und Aufsichtsgremiums des Rückversicherers wird Ermotti nach einer Übergangszeit abgeben. Bei Swiss Re soll Jacques de Vaucleroy als Vizepräsident während der Übergangsphase die Nachfolgeregelung leiten.

UBS-Präsident Colm Kelleher dankte Hamers "für sein Verständnis der aktuellen Situation und seine Bereitschaft, zurückzutreten." Die Akquisition der Credit Suisse werde die UBS-Strategie unterstützen, setzt aber auch neue Prioritäten. "Ich bin sehr zuversichtlich, dass Sergio mit seiner einzigartigen Erfahrung die Integration erfolgreich abschließen wird, die für die Kunden, Mitarbeiter und Investoren beider Banken sowie für die Schweiz so wichtig ist."

UBS übernimmt die Credit Suisse in einer von der Schweizer Regierung orchestrierten Rettungsaktion für drei Milliarden Franken. SNB und Bund unterstützen bei der Rettungsaktion mit bis zu rund 260 Milliarden Franken (261 Milliarden Euro) an Liquiditätshilfen und Garantien. (APA, 29.3.2023)