Der Pornofilm mit Michel Houellebecq sei vertraglich korrekt abgesichert, einer Veröffentlichung stehe nichts im Weg, so das Gericht.

Foto: APA/Bonaventure

Der Trailer des angeblichen Pornofilmes mit Michel Houellebecq ist offline.

Foto: Screenshot Kirac

Der französische Starautor Michel Houellebecq geht gegen die Veröffentlichung jenes angeblichen Pornofilms vor, den er einvernehmlich mit dem Kunstkollektiv Kirac (Keeping It Real Art Critics) gedreht hat. Ein Gericht in Amsterdam hat nun indes entschieden, dass das Material veröffentlicht werden darf.

Der Trailer des angeblichen Pornofilmes mit Michel Houellebecq ist offline.
Foto: Screenshot Kirac

Houellebecqs Anwälte hatten eine Klage gegen Filmproduzent Stefan Ruitenbeek von Kirac eingereicht, nachdem der Schriftsteller seine Meinung geändert hatte. Er und seine Frau hätten "mit Abscheu" festgestellt, dass der Trailer "falsche" Aussagen enthalte, die ihre Würde verletzten, ließ der Autor vor einigen Wochen verlautbaren. Der Trailer sei ein Angriff auf seine Ehre und seine Frau. Das Gericht stellte nun aber fest, dass der vom Schriftsteller unterzeichnete Vertrag zwar "unausgeglichen, aber nicht ungültig« sei. Nach Ansicht des Richters hatte Houellebecq zwischen der Vertragsunterzeichnung und den Aufnahmen genügend Zeit, um die Mitwirkung zu verweigern.

Zustand der Depression

Houellebecq erklärte vor dem Amsterdamer Gericht, dass er depressiv gewesen sei, als er an dem Film gearbeitet habe, berichtet die niederländische Tageszeitung "NRC". Der Autor sagte, er sei bei der Vertragsunterzeichnung müde und betrunken gewesen. Er habe nicht gewusst, "worauf er sich eingelassen hat". Der Filmproduzent seinerseits habe angegeben, Houellebecq habe in voller Kenntnis der Angelegenheit seine Zustimmung zum Filmen gegeben, so die Zeitung.

Wie der "Spiegel" berichtet, geht es eigentlich um zwei Filmprojekte. Demnach sei vereinbart worden, dass das Paar in expliziten Nacktszenen Masken tragen würde, nur Houellebecqs Körper gezeigt und er selbst nicht sprechen würde. Die Clips sollten auf einem Erotikportal veröffentlicht werden. Für diese Pornofilme habe Houellebecqs Frau Li ein Drehbuch verfasst. (red, 29.3.2023)