Tirols Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP) sah sich im Jänner den Super-G der Frauen in St. Anton / Arlberg an.

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Innsbruck – Während in Tirol bisher Seilbahnen vorwiegend für den Skisport genützt wurden, könnten sie künftig die Bewohner der Landeshauptstadt Innsbruck und der Gemeinden des östlichen Mittelgebirges von A nach B bringen. Nachdem im Jahr 2021 eine Machbarkeitsstudie eine Variante vom Innsbrucker Stadtzentrum bis zur Talstation der Patscherkofelbahn als umsetzbar bewertet hatte, will das Land nun die betroffene Bevölkerung dazu befragen.

Konkret könnte eine Seilbahn – die im Stadtgebiet als City Cable Car in festen "Trassen" oberhalb der Straße verkehren würde und außerhalb der Stadt regulär über Liftstützen geführt wird – am Leipziger Platz oder Hauptbahnhof starten. Weiters könnte sie über die Olympiaworld in Innsbruck-Mitte über Igls/Lans bis zur Talstation der Patscherkofelbahn fahren. Damit könnte die Olympiaworld vom Sillpark aus in fünf Minuten erreicht werden. In rund 18 Minuten wäre man dann beispielsweise vom Hauptbahnhof bei der Talstation der Patscherkofelbahn, berichtet "ORF Tirol".

Die City Cable Car könnte enge Wendungen und Kurven meistern, zudem könnten Fahrräder transportiert und der touristische Verkehr zur Patscherkofelbahn reduziert werden.

Mattle: "Sollte man diskutieren"

"Eine Seilbahn im Großraum Innsbruck als öffentliches Verkehrsmittel ist eine Idee, über die man diskutieren sollte. Es wird sich zeigen, ob dies eine realisierbare und ergänzende Mobilitätsform der Zukunft sein kann", sagte Tirols Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP) am Donnerstag in einer Aussendung.

"In vielen Großstädten auf der Welt sind Seilbahnen bereits als öffentliche Verkehrsmittel etabliert und auch in unserer Nähe gibt es bereits gut funktionierende Beispiele", ergänzte Verkehrslandesrat René Zumtobel (SPÖ) mit Verweis auf die Rittnerbahn in Bozen, die die Stadt über mehrere Zwischenhalte mit dem Rittner Ortsteil Oberbozen verbindet und bis zu 6.000 Personen pro Tag befördert. In Innsbruck gibt es bereits ein ähnliches Beispiel in kleinerem Umgang: Der Stadtteil Hungerburg wird über eine Standseilbahn mit dem Stadtzentrum (Congress) verbunden.

Umfrage bis 31. Mai

Nun will die Politik aber wissen, wie die Bewohnerinnen und Bewohner Innsbrucks und des östlichen Mittelgebirges (Lans, Sistrans, Patsch, Rinn und Tulfes) dazu stehen und wie sie eine solche Verbindung nützen würden. Dafür erhalten sie im April ein Schreiben mit einem Fragebogen, zudem wird dieser online zur Verfügung gestellt.

Bis 31. Mai 2023 besteht die Möglichkeit zum Mitmachen. Die Befragung wird im Rahmen eines vom Land Tirol unterstützten Forschungsprojekts der TU Graz durchgeführt, das sich im Allgemeinen mit dem Potenzial von Seilbahnen im öffentlichen Verkehr beschäftigt. (APA, red, 30.3.2023)