Das Gerät wird zum vertrauensvollen Freund, um die Umgebung aufzuzeichnen: unter anderem das geschmeidige Klackern der Computertastatur ("mein Lieblingsgeräusch").

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Gab es etwas Gutes in der Pandemie? Ja! Jugendliche haben fürs Radio Audiotagebuch geführt. Das Gerät wird zum vertrauensvollen Freund, um die Umgebung aufzuzeichnen: Vogelgezwitscher, erzieherische Elterntöne oder das geschmeidige Klackern der Computertastatur ("mein Lieblingsgeräusch"). Vorwiegend geht es in diesen zweiteiligen Ö1- Hörbildern, gesendet am 1. und 8. April um jeweils 9.05 Uhr, um Fragen und Probleme jugendlichen Daseins, den unmittelbaren Schulwechsel, um die Zukunft.

Sieben Fünfzehnjährige zwischen Vorarlberg und Wien haben zu Zeiten von Homeschooling und Lockdown ihre Gedanken und Sorgen in Aufnahmegeräte gesprochen. Eines wird dabei besonders deutlich: Das Heranwachsen in dieser Zeit unterlag deutlichen Geschlechter-Stereotypien. Burschen erschaffen sich Power-Defender-Welten im digitalen Raum und schätzen sich als "sehr gut in vielen Themen" ein. Mädchen hegen selbst dann, wenn sie nur Einser und Zweier im Zeugnis haben, Selbstzweifel und sehen sich daheim gefordert, zu kochen und im Streit vorbildlich nachzugeben und bescheiden zu bleiben.

Hörbilder-Produzentin Eva Roither hat den Jugendlichen auch konkrete Fragen übermittelt. Welche Vorteile gibt es für dich, ein Bub zu sein? – "Eigentlich keine." Und Nachteile? – "Man wird oft benachteiligt, weil Mädchen bevorzugt werden sollen." Und gibt es Nachteile für Mädchen? Elisha sagt, sie werde strenger behandelt als ihr Bruder, "wahrscheinlich, weil ich einmal eine gute Hausfrau sein soll". Sieht nicht so aus, als würde ein großer Unterschied zur Generation davor bestehen. (Margarete Affenzeller, 31.3.2023)