Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) und Udo Landbauer (FPÖ) im Rahmen der Konstituierenden Sitzung des Niederösterreichischen Landtages.

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Bis dato war es ein eingespielter Brauch, dass die Akademie des Österreichischen Films ihre alljährliche Preisverleihung der Österreichischen Filmpreise im Wechsel zwischen Wien und dem niederösterreichischen Standort Grafenegg abhält. Aus Protest gegen die neugebildete niederösterreichische Landesregierung unter Beteiligung der Freiheitlichen beendet die Filminstitution nun aber diese Kooperation.

"Die Akademie des Österreichischen Films beendet aufgrund der politischen Entwicklungen in Niederösterreich und der dort eingesetzten neuen Regierungskoalition zwischen ÖVP und FPÖ die Zusammenarbeit mit dem Land Niederösterreich bis auf weiteres", heißt es am Freitag in einer Aussendung. Man verzichtet dementsprechend auch auf die Jahresförderung und werde 2024 keine Filmpreisverleihung in Niederösterreich abhalten.

Stattdessen wird auch der Filmpreis 2024 in Wien abgehalten. Die heurige Verleihung findet turnusmäßig am 15. Juni im Wiener Globe statt. Die Nominierungen dazu gibt man am 20. April bekannt.

ÖVP reagiert

"Der Kunst ihre Freiheit – auch wenn das für manche offenbar heißt, ihre Kunstinstitution für parteipolitische Zwecke zu nutzen. Es fällt einigen ganz offensichtlich immer noch schwer, das Ergebnis demokratischer Wahlen anzuerkennen. Das ist ein bedenkliches Zeugnis eines mangelnden Demokratieverständnisses", reagierte Bernhard Ebner, Landesgeschäftsführer der ÖVP Niederösterreich, in einer Aussendung.

71.000 Euro an Fördermittel, die die Akademie heuer ausschlägt, fließen laut Ebner nun "direkt in die Jugendförderung im Bereich von Kunst und Kultur". Den Kulturschaffenden entstehe durch die Entscheidung der Filmakademie "kein finanzieller Schaden". (APA,31.3.2023)