Mit dem kostenpflichtigen Twitter-Blue-Abonnement will Elon Musk mehr Geld in die Kassen von Twitter spülen. Das soziale Netzwerk ist seit der Übernahme durch den umstrittenen Techmanager dank höherer Verbindlichkeiten noch stärker unter Druck geraten. Das Abo reduziert die angezeigte Werbung, erhöht die Sichtbarkeit eigener Botschaften und bringt Zugriff auf Features, die teilweise zuvor noch kostenlos angeboten wurden. Und es ist Voraussetzung für eine Verifizierung des eigenen Accounts. Wer Twitter Blue nicht nutzt, aber verifiziert war, verlor den "Haken" mit Anfang April.

Musk argumentierte diesen Schritt unter anderem mit der "Demokratisierung" der Verifizierung, die freilich nur für jene gilt, die sich die Gebühren auch leisten können. Leisten kann sie sich auch die "New York Times", doch die von vielen geschätzte, von Musk allerdings immer wieder heftig angegriffene US-Zeitung hat nun angekündigt, vom Abschluss eines Abos abzusehen.

Auch keine Rückerstattung für Mitarbeiter

Diesen Beschluss verkündete ein Sprecher des Unternehmens gegenüber der Nachrichtenagentur AFP wenige Stunden nach der Entfernung des Verifizierungshakens. "Wir werden auch unseren Journalisten nicht die Gebühr für ihre privaten Konten rückerstatten", hielt man zusätzlich fest. Ausnahmen seien nur in "seltenen Fällen" möglich, wenn der Verifizierungsstatus "essenziell" für die Berichterstattung sei.

Jetzt ohne Hakerl: Das Twitter-Konto der "New York Times".
Foto: DER STANDARD/Pichler

Twitter verlangt von Firmen und Organisationen in den USA 1.000 Dollar für das Abo. Private Nutzer zahlen sieben Dollar. Elf Dollar werden verlangt, wenn man das Abo per iPhone über den App-Store abschließt, was man mit der 30-prozentigen Tantieme argumentiert, die Apple mitschneidet.

Die "New York Times" ist nicht das erste bekanntere Medium, das seinen Mitarbeitern das Abo nicht finanziert. Auch "Politico" hat diesen Schritt angekündigt. (red, 3.4.2023)

Update, 11:40: Angabe, dass Politico für ein Abo für den Hauptaccount zahlt, entfernt. Der Verifikationshaken war lediglich weiter vorhanden, da Twitter unangekündigt die Entscheidung, die Verifizierung nicht zahlender Nutzer zu löschen, revidiert hat.