28.028 Migranten und Flüchtlinge sind seit Anfang 2023 auf dem Seeweg nach Italien gekommen (Symbolbild).

Foto: EPA/ELIO DESIDERIO

Rom – Die Leichen von zwei Migranten sind am Sonntag von dem NGO-Schiff Resqship geborgen und nach Lampedusa gebracht worden. Die Crew des Rettungsschiffes hatte davor etwa 25 Flüchtlinge gerettet, die in maltesischen Gewässern einen Schiffbruch erlitten hatten. Der Besatzung gelang es, 22 Überlebende und zwei Leichen zu bergen.

Mehrere Migranten werden nach dem Untergang des Bootes, mit dem sie unterwegs waren, als vermisst gemeldet, ihre Zahl ist aber unklar: Gesucht werden etwa 20 Personen, wie die Behörden berichteten.

1.614 Migranten sind im Hotspot der Insel Lampedusa untergebracht, der eigentlich maximal knapp 400 Personen aufnehmen könnte. Am Sonntag trafen 20 Boote mit 741 Personen auf der Insel ein.

Personen aus Cote d'Ivoire, Guinea, Kamerun, Nigeria

Vor der Insel Lampedusa war am Sonntagvormittag ein sieben Meter langes Boot mit 38 Migranten an Bord von der italienischen Küstenwache aus Seenot gerettet worden. Unter den Geretteten waren elf Frauen und acht Minderjährige, die aus Cote d'Ivoire, Guinea, Kamerun und Nigeria stammen. An Bord befand sich auch die Leiche eines Mannes aus Nigeria, wie italienische Behörden berichteten, gemeinsam mit dessen Ehefrau und drei minderjährige Kindern. Wodurch der Mann ums Leben gekommen ist, ist noch unklar. Die Menschen waren von Sfax in Tunesien aufgebrochen.

Laut der Hilfsorganisation Alarm Phone trieb am Ostersonntag ein Fischkutter mit 400 Menschen an Bord im zentralen Mittelmeer. Das Boot sei von Tobruk in Libyen abgefahren. "Wir haben die Behörden alarmiert, aber bisher wurde noch keine Rettungsaktion bestätigt", meldete Alarm Phone.

Sehr viele Menschen machen sich trotz der gefährlichen Überfahrt über das Mittelmeer weiterhin auf den Weg nach Europa. Seit Anfang 2023 sind 28.028 Migranten und Flüchtlinge auf dem Seeweg in Italien angekommen, gegenüber 6.832 im gleichen Zeitraum 2022 und 8.394 im Jahr 2021, so die Statistik des Innenministeriums in Rom. (APA, red, 9.4.2023)