Depardieu bestreitet die im Artikel genannten Vorwürfe.

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Der französische Schauspieler Gérard Depardieu soll laut einer Veröffentlichung des Onlineportals "Mediapart" gegenüber 13 Frauen sexuell übergriffig geworden sein. Zu den Übergriffen soll es demnach während der Dreharbeiten zu elf Filmen in der Zeit zwischen 2004 und 2022 gekommen sein. Die Anschuldigungen stammen von Schauspielerinnen, Maskenbildnerinnen und Produktionsmitarbeiterinnen.

Die in dem Artikel geschilderten Übergriffe seien demnach unterschiedlich schwer gewesen. Den Angaben zufolge berichteten die Frauen unter anderem "von einer Hand in ihrem Höschen, in ihrem Schritt, an ihrem Po oder ihrer Brust", von "obszönen Äußerungen oder manchmal aufdringlichem Grunzen". Bei Beschwerden seien die Betroffenen immer wieder mit dem Satz "Lass gut sein, ist doch Gérard" vertröstet worden sein.

Depardieu bestreitet Vorwürfe

"Mediapart" veröffentlichte auch Erklärungen von Filmemachern und Produzenten, die mit dem Schauspieler an den von den Frauen genannten Drehs gearbeitet haben. Dazu gehören Onteniente, Olivier Dahan und Produzent Alain Goldman ("La vie en Rose"), Graham Guit und Fabio Conversi ("Hello Goodbye"), Safy Nebbou ("L'autre Dumas") und Pascal Breton ("Marseille"). Mit Ausnahme von Onteniente bestritten die Regisseure und Produzenten, während der Dreharbeiten einen Vorfall gesehen zu haben.

Laut einer Erklärung der Pariser Staatsanwaltschaft hat keine der 13 Frauen rechtliche Schritte gegen Depardieu eingeleitet. Drei von ihnen hätten jedoch ihre Aussagen der Justiz zur Verfügung gestellt, darunter eine Statistin aus dem Film "Big House" von Jean-Emmanuel Godart von 2015, schreibt das Onlineportal "Mediapart".

Depardieus Anwaltskanzlei weist alle Anschuldigungen zurück. Die französische Justiz ermittelt seit Dezember 2020 wegen des Verdachts auf Vergewaltigung gegen den 74-jährigen Schauspieler. Die junge Schauspielerin und Tänzerin Charlotte Arnould wirft Depardieu vor, sie 2018 im Alter von 22 Jahren in seiner Pariser Wohnung zweimal vergewaltigt zu haben. (red, 12.4.2023)