Anfang der 1970er-Jahre waren einige Staaten der Überzeugung, dass Nordkorea sich zu einem wichtigen Handelspartner entwickeln würde. Schweden stand in der ersten Reihe der Staaten, die auch heute noch gute Beziehungen pflegen und eine Botschaft in Nordkorea haben. Obwohl sie das Opfer des "größten Autodiebstahls der Geschichte" wurden, wie es ein russischer Diplomat einmal nannte.

Rund 300 Millionen Euro offen

Jedenfalls schickte in den frühen 1970er-Jahren Schweden Güter und Maschinen nach Nordkorea, um die Handelsbeziehungen zu festigen. Diktator Kim Il-sung begrüßte dies und bestellte 1.000 gut ausgestattete, tannengrüne Volvo 144. Schweden bürgte für diese Bestellung, und Volvo lieferte. Aber Nordkorea zahlte bis heute nicht – weshalb Schweden zweimal im Jahr eine Rechnung nach Nordkorea schickt, die sich inzwischen auf umgerechnet rund 300 Millionen Euro belaufen soll.

1.000 tannengrüne Volvo 144 lieferte Schweden an Nordkorea. Bezahlt wurden die Autos bis heute nicht.
Foto: Volvo

Die grünen Volvos haben übrigens das gemacht, wofür Volvos damals bekannt waren: Sie waren kaum kaputtzukriegen. Und so fahren einige dieser Autos noch heute in Pjöngjang und werden dort als Taxis eingesetzt. (Guido Gluschitsch, 20.4.2023)