Der 40. Vienna City Marathon hat bei den Männern einen neuen Streckenrekord gebracht. Der 30-jährige Samwel Mailu drückte am Sonntag in 2:05:08 Std. die neun Jahre alte Bestmarke des Äthiopiers Getu Feleke (2:05:41) klar und gewann aus einer Spitzengruppe heraus solo. Er ging zwischen Bundespräsident und Sportminister über die Ziellinie.
Bei den Männern war es ein siebenfacher kenianischer Erfolg. Zweiter wurde mit großem Rückstand Bethwell Yegon in 2:06:57. Rang drei belegte in 2:07:46 Titus Kimutai. Mailu jedenfalls war restlos zufrieden: "Ich hatte keine Probleme. Es ist ein großer Sieg, es war wie mein Debüt."
Der Rennsieg bei den Frauen ging bei sehr guten äußeren Bedingungen in 2:24:12 Std. an die Kenianerin Magdalyne Masai. Die 29-Jährige führte einen kenianischen Doppelsieg an, Zweite wurde in 2:24:25 die 35-jährige Agnes Keino. Platz drei holte sich die Äthiopierin Gadise Mulu (2:24:50).
Aktivistinnen und Aktivisten der Letzten Generation haben den Marathon genützt, um auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen. Auf der Wagramer Straße versuchten vier Personen, sich zwischen den Startblöcken 1 und 2 auf die Straße zu kleben. Zwei wurden jedoch schon am Weg von der Polizei erkannt und abgefangen, die beiden anderen am Ankleben gehindert.
Julia Mayer lief in österreichischer Rekordzeit zum Staatsmeistertitel. In 2:30:42 Std. verbesserte sie die bisherige Bestmarke um eine Sekunde. Mayer war lange Zeit auf Kurs des bisher von Andrea Mayr (2009) und Eva Wutti (2020) gehaltenen nationalen Rekordes, fiel dann kurz zurück, ehe die 30-Jährige auf dem letzten halben Kilometer noch einmal die entscheidenden Sekunden herausholte und Achte wurde.
"Ich habe erreicht, was ich mir vorgenommen habe", sagte Mayer in einer ersten Reaktion zum ORF. "Es war nicht die leichteste Strecke, es war schon richtig tough. Ich muss dem Publikum danken, weil die Strecke hat gebebt, mein Herz hat angefangen zu flimmern. Ich war sehr am Limit. Ich habe die Augen geschlossen und bin durch das Ziel geflogen."
Wesentlich schlechter lief es für Andreas Vojta. Auch er ging auf den österreichischen Rekord los, seit Oktober 2020 von Peter Herzog in 2:10:06 gehalten. Doch schon in der ersten Rennhälfte riss der Niederösterreicher aus seiner Gruppe ab und lief in Folge weitgehend solo. Im Endeffekt reichte es lediglich zu einer Marke von 2:19:27 Std. und Platz 14.
Die Männer-Spitze hatte bei der Halbmarathon-Marke exakt jene Durchgangszeit von Feleke im Jahr 2014. Beim zweiten Durchlaufen des Praters rund um die 30-km-Marke verlor die Spitze die Tuchfühlung zur Rekord-Marschtabelle, danach setzte sich allerdings Mailu ab und machte fortan in erstaunlich leichtem Schritt Kilometer für Kilometer Zeit gut.
Mailu lief seinen erst zweiten Marathon. Ende Oktober 2022 in Frankfurt war er als Pacemaker gestartet und in 2:07:19 Std. zu einer ausgezeichneten Debüt-Zeit gelaufen. Der Sieger des "Kärnten Läuft"-Halbmarathon vom vergangenen August nennt u.a. Eliud Kipchoge als Vorbild. (APA, 23.4.2023)
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Vienna City Marathon mit Frauenboom und Rekordjagd
Marathon-Wochenende: 42 Tipps für 42 Kilometer
Ergebnisse 40. Vienna City Marathon am Sonntag:
Marathon (42,195 km) – Männer: 1. Samwel Mailu (KEN) 2:05:08 Std. (Streckenrekord) – 2. Bethwell Yegon (KEN) 2:06:57 – 3. Titus Kimutai (KEN) 2:07:46 – 4. Joshua Kogo (KEN) 2:08:39 – 5. Dominic Letting (KEN) 2:09:16 – 6. Joel Kipkenei Melly (KEN) 2:09:57
Weiter: 14. Andreas Vojta 2:19:27 (1. ÖM) – 20. Mahdi Sareban 2:29:37 (2. ÖM) – 26. Markus Lemp (alle AUT) 2:33:01 (3. ÖM)
Frauen: 1. Magdalyne Masai (KEN) 2:24:12 Std. – 2. Agnes Keino (KEN) 2:24:25 – 3. Gadise Mulu (ETH) 2:24:50 – 4. Rebecca Tanui (KEN) 2:26:34 – 5. Visiline Jepkesho (KEN) 2:27:13 – 6. Caroline Jepchirchir (KEN) 2:27:46
Weiter: 8. Julia Mayer 2:30:42 (Österreichischer Rekord/1. ÖM) – 15. Eva Wutti 2:37:49 (2. ÖM) – 26. Carola Bendl-Tschiedel (alle AUT) 2:54:22 (3. ÖM)
Halbmarathon (21,097 km) – Männer: 1. Markus Hartinger (AUT) 1:06:49 Std. – 2. Lemawork Ketema (AUT) 1:08:45 – 3. Martin Rusina (SVK) 1:09:19.
Frauen: 1. Beata Popadiak (POL) 1:19:02 Std. – 2. Jasmina Pitamic Vojska (SLO) 1:20:33 – 3. – Romana Komarnanska (SVK) 1:21:32
Weiter: 11. Veronika Mutsch (AUT) 1:23:37
ÖM = Österreichische Staatsmeisterschaften