Vor dem Start war Tadej Pogacar noch guter Dinge.

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Lüttich – Weltmeister Remco Evenepoel hat nach dem Sturz-Aus von Favorit Tadej Pogacar wie im Vorjahr den Radklassiker Lüttich–Bastogne–Lüttich (258 km) für sich entschieden. Der 23-jährige Belgier aus dem Soudal-Team setzte sich am Sonntag 28 km vor dem Ziel im "La Redoute"-Anstieg scheinbar spielerisch aus der Spitzengruppe ab. Nach anschließendem Solo im Regen triumphierte der Mann im Regenbogentrikot mit über einer Minute Vorsprung. Patrick Konrad zeigte als Achter auf.

Die Ehrenplätze hinter Evenepoel gingen in einem Dreierprint an Mountainbike-Olympiasieger Thomas Pidcock (GBR/Ineos) und Santiago Buitrago (COL/Bahrain). Der Niederösterreicher Konrad (Bora) präsentierte sich etwas weiter zurück wie schon unter der Woche bei der Alps-Tour in starker Verfassung.

"Ein schönes Resultat"

Dem 31-Jährigen fehlten 1:48 Minuten auf den von den heimischen Fans umjubelten Sieger. "Zu Beginn waren meine Beine nach der Tour of the Alps nicht super frisch, aber während des Tages ging es mir zunehmend besser. Am Ende bin ich froh, eine Top-Ten- Platzierung bei diesem Monument zu belegen, ich glaube es ist ein schönes Resultat", betonte Konrad, der in zwei Wochen wie Evenepoel beim Giro d'Italia antreten wird.

Während Evenepoel vor dem Giro d'Italia ein perfekter Wiedereinstieg ins Renngeschehen gelang, missglückte Pogacar der Abschluss seiner erfolgreichen Klassikersaison. Der Slowene zog sich bei einem Sturz nach 84 km einen Kahnbeinbruch und andere Frakturen an der linken Hand zu, die noch am Sonntag in Genk operativ behandelt wurden. Die Verletzung wird den 24-Jährigen auf dem Weg zum erhofften dritten Tour-de-France-Sieg im Juli mehrere Wochen aufhalten. Der heuer schon mehrfach in überlegener Manier siegreiche Slowene war offenbar ausgelöst durch den Dänen Mikkel Honoré zu Fall gekommen.

Im Gegensatz zum beim Gold Race und dem Fleche Wallone siegreichen Slowenen fixierte im Frauen-Rennen Demi Vollering das Ardennen-Triple. Die Niederländerin aus dem SD-Worx-Team gewann nach 143 km im Zweiersprint vor der Italienerin Elisa Longo Borghini (Trek), Dritte wurde ihre Teamkollegin Marlen Reusser (SUI). Olympiasiegerin Anna Kiesenhofer (Team Israel) landete über acht Minuten zurück auf Platz 56. (APA, 23.4.2023)