Seit März haben sich die Preise der PS5 in Österreich weitgehend normalisiert.

Foto: APA/AFP/PHILIP FONG

Die Chipkrise der letzten Jahre war für manche Leute ein einträgliches Geschäft. Unwetter, Corona-bedingte Betriebssperren und massive Nachfrage nach Zurückhaltung zu Pandemiebeginn sorgten für ein starkes Missverhältnis zu den Produktionskapazitäten von großen Fabrikanten wie TSMC und in weiterer Folge für Knappheit bei Chips für verschiedene Komponenten.

Das Problem zog gleich eine Reihe von Branchen mit Mitleidenschaft, etwa den Markt für Grafikkarten, Autos oder Konsolen. Insbesondere die Ende 2020 erschienene Playstation 5 entwickelte sich zum raren Gut. Wucherer nutzten die Situation aus, um verfügbare Kontingente – oft mit automatisierten Hilfsmitteln – zum Normalpreis zu kaufen, um sie dann mit saftigem Aufschlag zu veräußern. Doch dieses teure Spiel scheint nun ein Ende zu nehmen, berichtet "Techspot".

Erst 2022 erste Entspannung

Zur Releasezeit und im Jahr 2021 war es, außer mit viel Glück, kaum möglich, die neue Sony-Konsole zum offiziellen Verkaufspreis zu bekommen. Zu angespannt war die Situation in der Chipbranche, zu limitiert die Liefermengen, was durch die sogenannten "Scalper" verschlimmert wurde. Statt 400 Euro für die laufwerksfreie "Digital"-Version oder 500 Euro für die vollausgerüstete Variante zu zahlen, mussten Spielerinnen und Spieler teils vierstellige Beträge ausgeben, um auf die Next-Gen-Plattform umzusteigen.

Der Preislauf für das Standardmodell der PS5 mit 825 GB Speicher in den letzten sechs Monaten.
Foto: Screenshot/Geizhals.at

Anfang 2022 erklärte Sony schließlich, dass es "bald" einfacher werden sollte, eine PS5 zu bekommen, weil man die Produktion nun hochfahren könne. Doch sowohl die Ankurbelung von Herstellung und Vertrieb sowie die erwarteten Effekte auf den Preis ließen eine gute Weile auf sich warten. Hierzulande dauerte es bis Jahresmitte, ehe die Preise etwas nachließen, nur um im Herbst vor dem Weihnachtsgeschäft wieder nach oben zu schießen.

Preise seit März normalisiert

Seit 2023 ist aber ein großer Preissturz zu bemerken. Lag der günstigste Preis einer PS5 mit Laufwerk und 825 GB Speicher laut der Preisvergleichsplattform Geizhals im Jänner zu Beginn des Jahres noch bei 800 bis 900 Euro, sank er Mitte Jänner dauerhaft auf knapp unter 800. Es folgte eine Phase mit weiteren Schwankungen nach unten, ehe der günstigste Preis sich im März schließlich auf 550 Euro stabilisierte. Das entspricht auch Sonys Preisempfehlung für das Gerät, die im Februar überraschend um 50 Euro angehoben wurde.

Auch in anderen Ländern war die Entwicklung ähnlich, was sich, so Techspot, nun auch auf Ebay bemerkbar macht. Die Verkaufs- und Auktionsplattform wird gerne von Scalpern genutzt, um ihre Ware in Geld umzusetzen. Am US-Portal haben sich die Mindestpreise nun weitestgehend der offiziellen Preisempfehlung angeglichen, während gebrauchte Konsolen darunter gesunken sind.

Das bedeutet freilich, dass Wucherer zunehmend mit weniger Gewinn aussteigen oder überhaupt fürchten müssen, bestenfalls mit einer Nullsumme auszusteigen. Das Mitleid, wie sich exemplarisch an einem Reddit-Thread nachvollziehen lässt, hält sich 2,5 Jahre nach Verkaufsstart der PS5 allerdings in Grenzen.

Ein Nachlassen der Preise ist bei anderen Produktkategorien ebenfalls zu bemerken. Landeten beispielsweise RTX-3070-Grafikkarten vor einem Jahr noch für über 800 Euro im Handel, sind sie mittlerweile für weniger als 600 Euro zu haben. Neben besserer Versorgungslage spielt hier auch die Einführung der RTX-4000-Reihe eine Rolle. (gpi, 25.4.23)