Man könnte meinen, Italien verfüge über genügend schöne Orte, um ein Tourismusvideo im eigenen Land zu produzieren.

Foto: AP/Andrew Medichini

Italiens Tourismusministerium ist für die Produktion eines Werbevideos in Kritik geraten. In dem Video mit dem Namen "Open to Meraviglia" (Offen für Wunder) wurde Bildmaterial aus Slowenien verwendet. Die Produktion ist Teil einer neun Millionen Euro teuren Kampagne, die von der Kommunikationsgruppe Armando Testa produziert wurde.

Die betreffende Szene zeigt eine Gruppe junger Leute, die gut gelaunt auf einer sonnigen Terrasse Wein trinken. Die fragliche Terrasse ist jedoch Teil der slowenischen Region Cotar – wo auch der Wein herkommt, wie das Etikett der Weinflasche im Video zeigt.

Ministero del Turismo

Influencer-Venus

In den sozialen Medien wurde das Video auch wegen der digitalisierten "Influencer"-Version der Venus, wie sie von Sandro Botticelli in seinem Werk "Geburt der Venus" dargestellt wurde, verspottet. Im Clip präsentiert sie die wichtigsten italienischen Touristenattraktionen.

Die Kommunikationsgruppe Armando Testa war laut einem Bericht von Reuters für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Die italienische Tourismusministerin Daniela Santanchè, Mitglied der rechtsextremen Partei Fratelli d'Italia, der auch die Premierministerin Giorgia Meloni angehört, bezeichnete die Kritiker des Videos als "Snobs" und sagte, die Darstellung der Venus als Influencerin ziele darauf ab, junge Menschen anzulocken. (Reuters, red, 25.4.2023)