Seit der Version 113 kann Chrome als erster Browser WebGPU.

Foto: der

Bald werden auch Browser einen direkten Zugriff auf die Grafikchips unserer Rechner bekommen. Den Anfang hat Googles Chrome gemacht, der als erstes Surftool die neue Schnittstelle WebGPU mitbringt. Diese ist seit der am 2. Mai veröffentlichten Version 113 (für Windows, ChromeOS und macOS und Android) an Bord.

WebGPU ist seit 2017 in Entwicklung und soll das mittlerweile in die Jahre gekommene WebGL ablösen. Bei Google sieht man den Standard als das Browser-Äquivalent von Vulkan, DirectX 12 oder Metal. Es soll Grafikdarstellung schneller und leistungsfähiger machen. Hinter der Entwicklung steht die "GPU for the Web"-Gruppe, die ein Teil des World Wide Web Consortium ist. An der Umsetzung beteiligt haben sich unter anderem Intel, Apple, Google und Nvidia.

Die vielleicht wichtigste Neuerung ist, dass mit WebGPU neben den Grafik- auch Computeshader verwendet werden können. Das ermöglicht es, browserbasierte Anwendungen neue Arten von Berechnungen ausführen zu lassen – etwa in Bezug auf KI –, ohne dafür zusätzliche Software verwenden oder auf Cloudinfrastruktur zurückgreifen zu müssen. Genutzt wird die Schnittstelle mit einer eigenen Programmiersprache, der WebGPU Shading Language.

Der tiefere Zugriff auf die Grafikkarte verspricht auch bessere Performance. Das bietet auch neue Möglichkeiten für grafisch aufwendigere Webinhalte bzw. Spiele.

Risiken

Allerdings, so warnt Heise, gibt es potenzielle Privacy-Risiken. WebGPU bietet Analysefunktionen, mit der sich etwas messen lässt, wie lange ein Browser zum Laden bestimmter Grafiken braucht.

Diese Werte könnten in die Erstellung digitaler Fingerabdrücke für Browser einfließen, die das Nachverfolgen Nutzern über verschiedene Webseiten und Dienste hinweg ermöglichen. (red, 3.5.23)