Axel Milberg als Ermittler Klaus Borowski im neuen "Tatort" aus Kiel.

ORF/NDR/Thorsten Jander

Auch wenn Klaus Borowski manchmal mit dem Kopf durch die Wand will, wird das dieses Mal schwierig. Denn ein fetter Schlag mit einem Fleischklopfer sorgt für eine blutige Wunde, Erinnerungsverlust und einen Aufenthalt im Krankenhaus.

Dabei gäbe es im neuen Kieler "Tatort" mit dem Titel "Borowski und die große Wut" – Sonntag im Hauptabend von ORF 2 und ARD – jede Menge zu tun. Warum hat eine Jugendliche offenbar in Ausnahmezustand eine Radfahrerin vor einen Lkw gestoßen? Wer hat Borowski (Axel Milberg) zusammengeschlagen und vor allem warum? Und weshalb wurde die Oma von Celina und Finja ermordet? Hängt das womöglich alles miteinander zusammen? Wenn ja, wie?

Fragen über Fragen, an denen sich diesmal vor allem Kollegin Mila Sahin (Almila Bagriacik) abarbeiten muss. Sie leitet die Ermittlungen, solange Borowski das Krankenbett hütet. Oder zumindest hüten soll. Denn dass er trotz seines nicht sehr fitten Zustands keine Ruhe geben wird, war sonnenklar, auch wenn die Aussicht auf eine baldige Lösung recht trüb ist.

Er ist es auch, der eigenartige und besorgniserregende Anrufe von der kleinen Finja bekommt, das Mädchen wurde offenbar von ihrer älteren Schwester Celina (Caroline Cousin) entführt, die wiederum Borowskis Nummer hat, weil er sie auf dem Schulhof nach dem Lkw-Unfall verhört hat.

Vieles in diesem Fall bleibt lange unklar, es geht nicht nur in Borowskis Kopf schwammig zu. Motive fehlen, Celina und Finja bleiben verschwunden. Rückblenden zeigen, wie sich diese losen Fäden zu einem beklemmenden Ganzen verweben, das in einem Wettlauf gegen die Zeit endet. (Astrid Ebenführer, 7.5.2023)