Sam Altman ist Chef der KI-Firma OpenAI.

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Mit Ausbruch der Corona-Pandemie und den damit einhergehenden Lockdowns erfuhr die Arbeitswelt einen grundlegenden Wandel. Unternehmen mussten sich darauf einstellen, dass Mitarbeitende nicht mehr Tag für Tag ins Büro fahren, sondern von zu Hause aus arbeiten. Nicht alle Unternehmenschefs sind mit dieser Entwicklung zufrieden. Unter anderen Sam Altman, CEO des ChatGPT-Herstellers OpenAI – laut dem es sich bei der völligen Umstellung auf Telearbeit um einen Fehler gehandelt hat. Das "Experiment" sei deshalb nun vorbei.

Als Grund für diese Aussage nennt Altman, dass die Arbeit aus der Ferne für einen Verlust an Kreativität gesorgt habe. Start-ups seien nicht mehr zusammengekommen, sagte er bei einem Event des Fintech-Unternehmens Stripe in San Francisco. "Ich würde sagen, das Experiment ist vorbei, und die Technologie ist noch nicht gut genug, dass die Leute für immer aus der Ferne arbeiten können. Besonders bei Start-ups."

Schlecht für Start-ups

Mit dieser Ansicht ist er nicht allein, wie "Fortune" berichtet. Unter anderen würden sich auch Disney-CEO Bob Iger, Starbucks-Chef Howard Schultz und News Corp.-CEO Robert Thomson kritisch gegenüber dem Homeoffice-Trend äußern. Vor allem bei Start-ups scheint es in der Tech-Branche Einigkeit darüber zu geben, dass Telearbeit den Firmen schaden könnte. Keith Rabois von der Venture-Capital-Firma Founders Fund geht sogar so weit, dass er nicht einmal in eine Firma investieren wolle, die sich auf Telearbeit verlässt. "Ich glaube nicht an Heimarbeit für Start-ups", sagte er in der "Logan Bartlett Show".

Aber auch etabliertere Unternehmen, darunter der Fahrdienstleister Lyft und Elon Musks Kurznachrichtendienst Twitter, haben ihre Mitarbeitenden zurück ins Büro geordert. Dabei haben Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer weiterhin großes Interesse an der Arbeit im Homeoffice. Laut einer Pew-Research-Umfrage arbeiten etwa 35 Prozent aller US-Personen, "deren Arbeit aus der Ferne erledigt werden kann, ständig von zu Hause aus". Vor der Pandemie seien es nur sieben Prozent gewesen.

Hohe Zufriedenheit

Mehr als die Hälfte (56 Prozent) der Befragten gab außerdem an, dass ihnen die Arbeit von zu Hause aus dabei helfe, ihre Arbeit zu erledigen und Deadlines zu erfüllen. 37 Prozent sagten, dass es weder schade noch helfe. Hinzu kommt, dass 71 Prozent der Befragten eine Verbesserung der Work-Life-Balance mit dem Homeoffice in Verbindung bringen. An Altmans Position ändert das nichts: "Ich bin der festen Überzeugung, dass Start-ups viel persönliche Zeit brauchen. Und je fragiler, nuancierter und unsicherer bestimmte Ideen sind, desto mehr Zeit braucht man für ein persönliches Gespräch." (red, 8.5.2023)