Dietrich Mateschitz mit seinem Sohn während eines Fußballspiels.

Foto: APA/BARBARA GINDL

Fuschl – Nach dem Tod von Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz im vergangenen Herbst ist nun die Erbschaft juristisch abgewickelt worden. Das Bezirksgericht Salzburg hat mit Beschluss vom 27. März die Verlassenschaft an seinen Sohn Mark übertragen, am 12. April ist dieser dann im Firmenbuch zum einzigen Gesellschafter der Distribution & Marketing GmbH (D&M) bestellt worden – Mateschitz' Privatfirma.

Das Magazin "Dossier" hat dieses Unternehmen kürzlich in einem Bericht als "Sparschwein" des Red-Bull-Bosses bezeichnet. Dort ist nicht nur der 49-Prozent-Anteil an der Red Bull GmbH verwahrt, sondern auch ein Milliardenvermögen. Bereits Anfang 2020 seien in der D&M rund 860 Millionen Euro in Form von Wertpapieren und 356 Millionen Euro Cash am Konto deponiert gewesen. Laut dem mit 15. Juni 2022 datierten D&M-Konzernabschluss für 2021 erreicht das Vermögen an Aktien, Anleihen, Fonds und anderen Wertpapieren 1,4 Milliarden Euro, dazu kommen den Angaben zufolge 539 Millionen Euro Cash. 2022 ließ sich Mateschitz wenige Monate vor seinem Tod weitere 866 Millionen Euro auszahlen.

Mehr als 500 Beschäftigte

Insgesamt wurden von Red Bull seit 2012 – bis dahin wurde die Gewinne sofort reinvestiert – 6,1 Milliarden Euro an Dividenden ausgeschüttet, 3,36 Milliarden Euro flossen an D&M. Davon entnahm Mateschitz zuletzt 2020 und 2021 privat 25 beziehungsweise 65 Millionen Euro. Die D&M entwickelte sich jedenfalls zur reichen Firmengruppe, die viele Immobilien, Wälder und Wasserquellen besitzt und mehr als 500 Personen beschäftigt. Ihr Geschäft laut Konzernabschluss: "Motorsport und Gastronomie, Produktion und Vertrieb von Getränken, Ausübung des Baumeistergewerbes sowie Führung von land- und forstwirtschaftlichen Betrieben." Dem Magazin zufolge dürfte das Eigenkapital der Mateschitz-Privatfirma inzwischen rund fünf Milliarden Euro betragen.

Der Marktwert der 49 Prozent an Red Bull ist da nicht eingerechnet. "Dossier" verglich dazu mit anderen großen Energydrinkfirmen: Der börsennotierte US-Konkurrent Monster Beverages wird laut Finanzanalysefirma Morningstar im Schnitt mit dem neunfachen Jahresumsatz bewertet. Nach dieser Berechnung wäre Red Bull (Umsatz 2022: 9,68 Milliarden Euro) rund 88 Milliarden Euro wert, der Anteil der D&M rund 43 Milliarden Euro. (APA, 10.5.2023)