Android 14 kommt näher – und zwar nicht mehr nur für Google-Smartphones.

Foto: Proschofsky / STANDARD

Im Jahr 2023 ist in der Techwelt alles anders, das gilt auch für Google und seine Entwicklerkonferenz I/O. Da diese ganz im Zeichen von künstlicher Intelligenz stand, spielten Neuerungen rund um Android nur einen vergleichsweise geringe Rolle – und das auch noch meist im direkten Zusammenspiel mit Googles eigener Hardware.

Ein paar Neuerungen gab es zwar doch, darunter den großen Ausbau der "Find my Device"-Funktion, die künftig alle Android-Geräte zur Lokalisierung von verlorenen Geräten verwenden kann und dabei auch kleine Tracker unterstützt. Pixel-spezifisch sind hingegen diverse KI-Funktionen zur Erstellung von Bildschirmhintergründen, einen kleinen Vorgeschmack auf den nächsten Pixel-Feature-Drop gab es mit neuen visuellen Optionen für den Lock Screen zu sehen.

Die Beta 2 ist da

Die neueste Testversion von Android 14, die parallel zur Keynote veröffentlicht wurde, war in der Keynote hingegen kein Thema. Sie wurde erst danach über einen Blogeintrag angekündigt. Einen, der aber durchaus interessante Details enthält.

Grafik: Google

Das Wichtigste: Waren bisherige Testversionen auf Googles eigene Pixel-Geräte beschränkt, soll es die Beta nun auch für Smartphones von diversen Partnern geben. Namentlich nennt Google dabei iQOO, Lenovo, Nothing, OnePlus, OPPO, Realme, Tecno, Vivo, und Xiaomi. Samsung findet sich wie aus den Vorjahren schon gewohnt nicht in dieser Liste, vor wenigen Tagen war aber zu hören, dass der weltweit größte Hersteller bereits aktiv an dem Android-14-basierten OneUI 6 arbeitet.

Neue Fähigkeiten

In der offiziellen Ankündigung der Beta 2 streicht Google sonst vor allem neue Kamera-Features heraus. Dazu zählt, dass Android künftig auch das Ultra-HDR-Format für 10-Bit-HDR-Bilder unterstützt. Eine weitere Neuerung ist der Support von Lossless USB Audio. Zudem gibt es diverse neue Funktionen für Grafikfähigkeiten von Android.

Android Health

Health Connect ist jetzt ein fixer Bestandteil von Android.
Grafik: Google

Aus Nutzersicht aber wohl relevanter: Googles neues Gesundheits-Framework Android Health wird mit Android 14 ein fixer Bestandteil des Systems. Es setzt sich aus den schon bekannten Diensten Health Connect und Health Service zusammen, die bisher optional erhältlich waren. Damit schafft man einen zentralen Anlaufpunkt für Gesundheitsdaten, die von Haus aus lediglich lokal auf dem Gerät gespeichert werden. Die Nutzer können dann im Detail selbst bestimmen, welche App auf welche Daten Zugriff haben soll.

Mit der fixen Aufnahme in Android gehen auch diverse neue Features einher. So sollen künftig auch bei Workouts – etwa einem Lauf – erstellte Karten über diesen Weg geteilt werden können. Ausgeliefert werden Health-Connect-Updates übrigens über jene Google-Play-System-Updates, die direkt von Google selbst kommen, und auf allen Android-Geräten gleich sind.

Update-Modularisierung

Apropos Play-System-Updates: Diese sind auch ein Grund dafür, dass große Android-Updates in ihrem Umfang zunehmend kleiner werden. Liefert doch Google über besagte Play-System-Updates mittlerweile viele Neuerungen laufend an alle Android-Geräte – also unabhängig von neuen Versionssprüngen. So verkündet man etwa im Rahmen der I/O, dass ein aktuelles Update für die Android Runtime ART die Startzeit für Android-Apps um rund 30 Prozent reduziert, und es ist für alle Geräte bis Android 12 zurück verfügbar. Das wären dann laut Google mehr als eine Milliarde Geräte.

Eine weitere interessante Neuerung gibt es in Fragen Privatsphäre: Wenn eine App Standortinformationen mit Dritten teilt, wird das künftig schon direkt bei der entsprechenden Berechtigungsabfrage angegeben. Ein Klick darauf liefert dann weitere Informationen dazu, welche Daten im Detail gesammelt werden: Grundlage für diese Features sind Data-Safety-Angaben, die jeder Entwickler mittlerweile im Play Store angeben muss. Zudem werden die Nutzer via Benachrichtigung gewarnt, wenn eine App die eigenen Angaben zum Teilen von Standortdaten geändert hat.

Verschärfte Warnungen beim Einholen der Standortberechtigung.
Grafik: Google

Feinschliff

Dazu kommen dann noch eine Reihe kleinerer Änderungen, etwa an der Aufteilung einzelner Einstellungsbereiche oder auch die grafische Gestaltung von Kontextmenüs am Homescreen von Pixel-Geräten. Zudem gibt es ein paar neue Optionen beim Material-You-Stil – darunter jetzt auch eine monochromatische Farbwahl.

Download

Die Android 14 Beta 2 steht ab sofort für Pixel-Smarpthones ab dem Pixel 4a (5G) zur Verfügung. Wer daran Interesse hat, kann dem Android-Beta-Programm beitreten und erhält dann die neue Version umgehend als Update ans eigene Gerät. Erinnert sei wie immer daran, dass es sich dabei trotzdem um eine Testversion handelt, eine gewisse Fehlertoleranz also unabdinglich ist.

Dass dies keine leere Warnung ist, dürften einige schmerzlich mit der Beta 1 erfahren haben, die ungewöhnlich stark fehlerbehaftet war. Laut den Release-Notes sollten mit der Beta 2 aber zumindest die dringlichsten dieser Probleme ausgeräumt worden sein, einige davon wurden ohnehin schon über ein Zwischen-Update bereinigt.

Der weitere Zeitplan sieht noch mehrere weitere Betas vor, bevor dann schlussendlich im August oder September die fertige Version von Android 14 freigegeben werden soll. (Andreas Proschofsky, 11.5.2023)