Lucie Stahls "Transit Interior 3" (2013).

Foto: Courtesy: Künstlerin & Galerie Meyer Kainer, Wien

Graz – Die Camera Austria hat am Donnerstag in Graz das neue Führungsteam mit Kuratorin Anna Voswinckel und Christina Töpfer präsentiert und gleichzeitig das Programm für das laufende Jahr vorgestellt. Bis zum Herbst gibt es zwei Einzelausstellungen von Lucie Stahl und Ištvan Išt Huzjan, dann startet das erste Projekt des neuen Teams unter dem Titel "Fields of Focus". Es wird mit dem ersten Teil "Exposure" im September eröffnet.

Anna Voswinckel zeichnet ab Herbst für das Ausstellungsprogramm verantwortlich. Derzeit läuft eine Schau mit Arbeiten von Lucie Stahl, die sich mit dem Raubbau an der Natur zur Ölgewinnung beschäftigt. "Die Ausstellung ist wie eine Skizze, die die lange Auseinandersetzung mit diesem Thema zeigt", beschrieb Christina Töpfer, die seit 2018 Chefredakteurin der Zeitschrift "Camera Austria International" ist und nun den Vorstandsvorsitz des Vereins Camera Austria innehat. Mitte Juni startet die Ausstellung von Ištvan Išt Huzjan. "Die Arbeiten von Huzjan sind seriell angelegt, hauptsächlich Performances", erläuterte Walter Seidl von Camera Austria. Huzjans Arbeiten "loten Distanzen und Wege mit Körper und Fotografien aus", so Seidl.

Soziales Umfeld und Umwelt

Das kuratorische Programm "Fields of Focus" startet dann im September. Man wolle "anhand von technischen Begriffen Assoziationsräume öffnen, die Gesellschaft beleuchten, analysieren und kritisieren", erklärte Voswinckel, die das Programm als "visuellen Reflexionsprozess zur Fotografie" sieht. Den Beginn macht "Exposure", ein dreiteiliges Vorhaben. Zu Beginn geht es in "Exposing" um das Sichtbarmachen des sozialen Umfelds und die wechselnden Beziehungen der Künstlerinnen und Künstler zur Welt. Es ist eine Gruppenausstellung, ebenso wie der zweite Teil "Double Exposure", der ab Dezember gezeigt wird und in dem es um das Verfahren der Doppelbelichtung im Kontext von Aneignung und Überschreibung geht. Den Abschluss bildet "Detachment" im Februar 2024, eine Ausstellung von Alexandra Leykauf im Spannungsfeld von Analyse und Schutz der Umwelt.

Die Zeitschrift "Camera Austria International" bleibt in ihrer bisherigen Form bestehen und widmet sich vermehrt den technischen Möglichkeiten wie Digitalisierung. Die nächste Ausgabe erscheint im Juni zum Thema "Geste". Zu den Publikationen, die in diesem Jahr geplant sind, zählt ein Buch von Seiichi Furuya über sein Projekt "Our pocketcamera 1985". (APA, 11.5.2023)