Die Welt von Hyundai auf der Seoul Mobility Show. Hier zu sehen: der neue Hyundai Kona.
Foto: Andreas Stockinger

Die Karriere der koreanischen Autoindustrie verlief ähnlich steil wie die der japanischen – eigentlich noch steiler. Während die Japaner bei ihrem Start in den Weltmarkt und in Europa in den 1970ern eine erkleckliche Anzahl an eigenständigen Pkw-Herstellern aufzuweisen hatten, die sie allmählich für den Weltmarkt flottmachten, begann der Import koreanischer Autos nach Europa 20 Jahre später mit General-Motors-Lizenzprodukten, die im Rest der Welt bereits Auslaufmodelle waren, vorzugsweise Opel Kadett unter dem Markennamen Daewoo.

Beeindruckende Aufholjagd

Angesichts der technologischen Vorbilder Japan und Deutschland lieferte man aber eine beeindruckende Aufholjagd, angetrieben vom Rückenwind einer eigenen Elektronik- und IT-Industrie, die den Japanern schnell ebenbürtig war und die Europäer hoffnungslos zurückfallen ließ. Das Erfolgsrezept: extrem pragmatische Vorgangsweise, rasche Umsetzung von der Idee bis in die Großserie.

So steht man auch in der Klimakrise breitbeinig da: sparsame Verbrennungsmotoren, Hybrid- und Plug-in-Hybride nach Erfordernis der Märkte, ganz vorne dabei beim batterieelektrischen Antrieb, in den Startlöchern zur Großserie bei der Brennstoffzelle.

Hybrid-Antrieb mit Kohle-Strom

Ideologische Schranken sind nicht erkennbar. Kein Nachweinen dem Verbrennungsmotor (Europa), keine Skepsis gegenüber den Elektroautos (Japan), aufgeschlossen für neue Wege (Wasserstoff).

Mit einem hohen Anteil an Kohle- (40 Prozent), Erdgas- (22) und Atomstrom (30) hat man aber auch dort alle Hände voll zu tun, um die Stromerzeugung sauber zu machen. (Rudolf Skarics, 15.5.2023)