Die schlechte Nachricht: Die Nutzerzufriedenheit beim iPhone dürfte erstmals gesunken sein. Die gute: Sie ist immer noch relativ hoch.

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Das iPhone ist seit Jahren eine fixe Größe und mitunter sogar Taktgeber auf dem Smartphone-Markt. Eine Untersuchung des Marktforschungsunternehmens Perfectrec von rund 670.000 Nutzerbewertungen legt nun nahe, dass die wachsende Nutzerzufriedenheit der letzten Jahre mit dem iPhone 14 erstmals gesunken sein dürfte. Zu beobachten ist das nicht nur beim Standardmodell, sondern auch bei den Pro- und Pro-Max-Varianten.

Auch Pro und Pro Max betroffen

Für die Analyse hat sich Perfectrec die iPhone-Modelle seit dem Jahr 2011 und den damit in Verbindung stehenden Anteil an Fünfsternebewertungen angesehen. Beim Basismodell stieg dieser Wert stetig an, er wuchs seit dem iPhone 5 von 65 Prozent auf 80 Prozent für das iPhone 13 an. Mit dem iPhone 14 fiel der Wert aber wieder auf 72 Prozent zurück. Ein ähnliches Bild zeichnet sich seit 2019 auch für die Pro- und Pro-Max-Varianten ab, sie rutschen mit den 2022er-Modellen auch um ein paar Prozent (von 84 auf 76 bzw. von 86 auf 80 Prozent) auf ihren bisherigen Tiefststand.

Diese Werte sind natürlich dahingehend mit Vorsicht zu genießen, als dass bei Nutzerbewertungen sicherlich auch (absichtlich) fehlerhafte Daten enthalten sein können und die Werte an sich noch immer positiv zu bewerten sind. Auf der anderen Seite relativiert sich die Fehleranfälligkeit durch die untersuchte Zahl der Bewertungen und zeigt ein anderes Bild, als es Apple gerne darstellt. Die Informationen der Untersuchung basierten auf Bewertungen, die bei Google gelistet sind, während Apple die Kundenzufriedenheit normalerweise über eigens in Auftrag gegebene Umfragen einschätzt. Sie kommen nicht selten auf eine Zufriedenheit von 99 Prozent.

Solide, aber Erwartungen nicht erfüllt

Als Ursache für die gesunkenen Höchstbewertungen vermutet das Marktforschungsunternehmen, "dass beim iPhone 14 das Tempo der Verbesserungen einfach nicht den Erwartungen der Kunden entsprochen hat". Da es keine hervorstechende neue Funktion gegeben habe und die Nutzerinnen und Nutzer offenbar der Meinung waren, dass sich die kleinen Verbesserungen nicht lohnen, sei eben auch die Zahl der Höchstbewertungen gesunken.

Tatsächlich könnte die Strategie, die Apple mit den 2022er-Modellen eingeführt hat, nicht allen gefallen haben und ein möglicher Grund für den Rückgang sein. Der Konzern hat sich dazu entschlossen, die Standardmodelle hinsichtlich Ausstattung schärfer von den Pro-Modellen zu trennen, weshalb nur die teureren Geräte neue Chips (SoCs) und größere Hardware-Updates erhielten, während das normale iPhone 14 weitaus weniger Neuerungen spendiert bekam. Der neue Formfaktor iPhone 14 Plus soll sich indes überhaupt als Ladenhüter entpuppt haben. (red, 13.5.2023)