Objekt der Begierde.

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Graz/Klagenfurt – Im Meisterduell mit Red Bull Salzburg hat Sturm Graz den nächsten Sieg im Visier. Die drei Punkte hinter dem Spitzenreiter liegenden Steirer peilen am Sonntag daheim gegen Austria Klagenfurt den vierten Erfolg en suite an und wollen zudem Revanche für das jüngste Kräftemessen mit den Kärntnern in der Merkur Arena nehmen. Am 25. Februar setzte es gegen das Team von Peter Pacult eine 1:2-Pleite. Die Klagenfurter wiederum liebäugeln mit der Chance auf einen Europacup-Platz.

Das Stadion in Graz-Liebenau ist mit rund 16.000 Zuschauern ausverkauft, der bisherige Saisonverlauf mit dem Cup-Sieg und der Chance auf das Double sorgt bei den Fans der "Blackys" für Euphorie. "Wir sind dazu da, den Fans etwas zu bieten. Es ist unser Auftrag, Emotionen zu wecken und Leidenschaft, gepaart mit gutem Fußball, zu liefern", erklärte Trainer Christian Ilzer. In der jüngeren Vergangenheit gelang dies zumeist vortrefflich. "Wir haben in den letzten Monaten ganz große Momente erlebt."

Für ein neuerliches Highlight sei allerdings höchste Konzentration gefragt. "Wir brauchen den absolut richtigen Zugang, denn gegen Austria Klagenfurt sind es ganz spezielle Spiele. Das ist eine Mannschaft, die wenig anbietet", warnte Ilzer. "Wir müssen ein druckvolles Positionsspiel auf den Platz bringen, um das kompakte Konstrukt aufzubrechen, und wir brauchen volle Konsequenz in der Verteidigung, um nicht für Konter anfällig zu sein."

Greift der LASK ein?

Der LASK könnte unterdessen im Kampf um die österreichische Fußball-Meisterschaft noch das Zünglein an der Waage sein. Am Sonntag (14.30 Uhr) gastiert Bundesliga-Tabellenführer Red Bull Salzburg in der Raiffeisen Arena. Für die Linzer, die acht Punkte Rückstand haben, scheint es zwar fast unmöglich, selbst in den Titelkampf einzugreifen. Doch mit einem Sieg würden die Athletiker Sturm Graz Schützenhilfe geben. Dafür bräuchte man aber "das gesamte Paket", betonte Trainer Dietmar Kühbauer.

So knapp wie dieses Jahr sei es zwischen Salzburg und der Bundesliga-Konkurrenz vielleicht noch nie gewesen, merkte der Burgenländer an. "Aber wir müssen die Kirche im Dorf lassen, dass Salzburg von der Kaderqualität sicher die beste Mannschaft ist", sagte er. Im vierten Versuch in dieser Saison soll es mit drei Punkten gegen den Titelverteidiger klappen. "Wir müssen alles aufbringen, um gegen sie zu bestehen. Trotzdem ist unser Ziel, sie mit einer guten Leistung zu schlagen. Meine Spieler sind alle gut gewillt, ein gutes Spiel abzuliefern."

Stark

Mit dem LASK und Salzburg treffen die einzigen ungeschlagenen Teams in der Meistergruppe aufeinander. Der LASK ist abgesehen vom Ausscheiden im ÖFB-Cup-Halbfinale gegen Sturm und einer Niederlage gegen Salzburg im Liga-Grunddurchgang 2023 noch ungeschlagen. Zudem können die Linzer auf ihre Heimstärke bauen, entschieden sie doch acht der bisherigen 14 Heimspiele für sich – die beste LASK-Bilanz in der Bundesliga seit der Saison 2007/08.

"Der LASK spielt eine sehr, sehr gute Saison. Die Mannschaft hat in der Liga im Frühjahr bisher nur ein Spiel verloren. Das sagt alles", zollte Salzburg-Trainer Matthias Jaissle dem Gegner Respekt. Den Deutschen und seine Mannschaft plagen weiter Personalsorgen. Die sind in dieser Woche noch verstärkt, weil Nicolas Capaldo und Strahinja Pavlovic gesperrt fehlen. "Das ist schon eine ziemliche Herausforderung. Aber wir werden auch dieses Mal Lösungen finden und eine gute Mannschaft auf den Platz bringen, denn wir vertrauen jedem Spieler, der bei uns im Kader steht", sagte der Deutsche. "Die Meistergruppe ist in diesem Jahr wirklich unglaublich stark besetzt, da musst du jede Woche eine Topleistung abrufen." (APA, red, 14.5.2023)

Technische Daten und mögliche Aufstellungen

LASK – FC Red Bull Salzburg (Linz, Raiffeisen Arena, 14.30 Uhr, SR Weinberger). Bisherige Saisonergebnisse: 1:1 (a), 0:2 (h), 0:0 (a)

LASK: Schlager – Stojkovic, Ziereis, Luckeneder, Renner – Michorl, Jovicic – Usor, Horvath, Nakamura – Ljubicic

Es fehlen: Zulj (gesperrt), Anselm, Boller, Letard, Taoui, Wiesinger

Salzburg: Köhn – Dedic, Solet, Bernardo, Ulmer – Seiwald – Kameri, Gloukh, Forson – Koita, Sesko

Es fehlen: Capaldo, Pavlovic (gesperrt), Sucic, Guindo, Onguene (alle Knie), Fernando, Omoregie (beide Rücken), Okafor (Mittelfuß), Tijani (Schulter), Van der Brempt (Oberschenkel)

Fraglich: Ulmer (Oberschenkel)

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SK Sturm Graz – SK Austria Klagenfurt (Graz, Merkur Arena, 14.30 Uhr, SR Schüttengruber). Bisherige Saisonergebnisse: 2:0 (a), 1:2 (h), 2:0 (a)

Sturm: Okonkwo – Gazibegovic, Affengruber, Wüthrich, Schnegg – Gorenc-Stankovic – Hierländer, Kiteishvili, Prass – Sarkaria, Teixeira

Es fehlen: Emegha (gesperrt), Ajeti, Borkovic (beide Muskelverletzungen), Ingolitsch (Wadenbein)

Klagenfurt: Menzel – Gkezos, Mahrer, N. Wimmer, Schumacher – Wernitznig – Demaku, Benatelli, Irving, Cvetko – Soto

Es fehlen: Binder, Arweiler, Straudi (alle verletzt bzw. rekonvaleszent)