In den vergangenen Wochen kam es im Iran zu einer Reihe von Angriffen auf Vertreter der Islamischen Republik sowie Geistliche, deren Hintergrund unklar blieb.

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Teheran – Im Iran hat ein Unbekannter einen Journalisten getötet. Akbar Limukhi, Chefredakteur einer Lokalzeitung, sei am Freitagabend in einem Café der Stadt Izeh im Südwesten des Landes erschossen worden, berichtete die Nachrichtenagentur Tasnim am Samstag. Der Angreifer sei geflohen, die Polizei habe Ermittlungen eingeleitet. Laut der Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF) gehört der Iran zu den repressivsten Ländern für Journalisten weltweit.

Mehrere Angriffe

In den vergangenen Wochen kam es im Iran zu einer Reihe von Angriffen auf Vertreter der Islamischen Republik sowie Geistliche, deren Hintergrund unklar blieb. Ende April wurden ein örtlicher Chefermittler der Polizei und dessen Ehefrau getötet. Wenige Tage zuvor war der einflussreiche schiitische Kleriker Ayatollah Abbasali Soleimani in einer Bank in der Stadt Babolsar erschossen worden.

Seit vergangenem Herbst gibt es Unruhe im Land: Proteste nach dem Tod der iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini im Polizeigewahrsam lösten in Teheran die schwerste politische Krise seit Jahrzehnten aus. Zudem sorgt seit Monaten eine mysteriöse Vergiftungswelle für Verunsicherung. Betroffen sind fast ausschließlich Mädchenschulen. Mehr als 13.000 Verdachtsfälle verzeichneten die Behörden. Wer dahinter steckt, ist ebenfalls unklar. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hielt es für möglich, dass die Vergiftungen eine koordinierte Kampagne seien, um iranische Schülerinnen für ihre Teilnahme an den Protesten zu bestrafen. (APA, 13.5.2023)