Die Gewerkschaft hatte den geplanten Ausstand am Samstag überraschend abgesagt.

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Berlin – Trotz der Absage des zweitägigen Warnstreiks bei der Deutschen Bahn (DB) müssen Reisende in Österreich und Deutschland zu Wochenbeginn mit Einschränkungen rechnen. Die ÖBB hat für die Railjet-Züge über das Deutsche Eck am Montag und Dienstag einen stündlichen Pendelverkehr eingerichtet. Zudem wird der Nachtreiseverkehr erst in der Nacht auf Dienstag wiederaufgenommen, bestätigte ein ÖBB-Sprecher am Montag.

Der stündliche Schienenpendelverkehr der ÖBB über das deutsche Eck bedeutet, dass alle Railjets in Salzburg beziehungsweise Kufstein beginnen und enden. Dort erfolgt jeweils der Umstieg auf den Pendelzug, der die Passagiere über das Deutsche Eck bringt.

Ob die RJX-Verbindungen zwischen Salzburg und München durchgeführt werden können, war Montagfrüh noch unklar. Die Fernverkehrszüge der Linie Zürich–Bregenz–München sind jedenfalls betroffen, sie beginnen und enden in St. Margrethen, die EC-Züge zwischen St. Margrethen und München fallen aus.

Überraschende Absage

Im Nahverkehr fährt die ÖBB den Regelfahrplan wieder vollständig hoch. Einzelne Einschränkungen gebe es am Montag noch auf der Strecke zwischen Scharnitz und Mittenwald. Grund für das teilweise noch eingeschränkte Angebot seien die bereits eingeleiteten Streikvorkehrungen.

Die deutsche Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hatte den geplanten Ausstand am Samstag überraschend abgesagt. Dieser sollte am Sonntag um 22 Uhr beginnen und 50 Stunden später enden, am Dienstag um 24 Uhr. Zuvor hatte es im Tarifkonflikt mit der Bahn unter Vermittlung des Arbeitsgerichts Frankfurt am Main eine Verständigung gegeben, die nun Grundlage weiterer Tarifverhandlungen sein wird. Die Tarifrunde betrifft 230.000 Beschäftigte, 180.000 davon arbeiten bei der Deutschen Bahn.

"Weitgehend planmäßig angelaufen"

Die ÖBB ersucht ihre Fahrgäste sich unbedingt vor Fahrtantritt über die geplanten Verbindungen zu informieren – entweder in der ÖBB-Fahrplanauskunft Scotty, der ÖBB-App oder beim ÖBB-Kundenservice.

Der Bahnbetrieb in Deutschland ist Montagfrüh laut Angaben der Deutschen Bahn "weitgehend planmäßig angelaufen". Tausende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien dafür am Wochenende kurzfristig kontaktiert worden, um schnell so viele Schichten wie möglich zu besetzen. Im Fernverkehr würden am Montag rund 90 Prozent der regulär geplanten Züge fahren. Erst ab Dienstag würden alle ICE- und IC-Züge wieder wie geplant unterwegs sein.

Der von der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) ausgerufene Warnstreik sollte am Sonntag um 22.00 Uhr beginnen und 50 Stunden später enden, am Dienstag um 24.00 Uhr. Die EVG hatte den geplanten Streik am Samstag überraschend abgesagt. (APA, red, 15.5.2023)