Der demografische Wandel, die Pandemie und wachsende Anforderungen der Arbeitnehmenden an die Unternehmen befeuert vor allem eines: den Mangel an Personal. Und das in vielen Bereichen. Dieses Phänomen ist mittlerweile auch der breiten Masse bekannt.

Es wird gestritten, gefordert und diskutiert – live und online. Aber das Internet wäre nicht das Internet, würden Leute ihren Unmut über aktuelle Zustände nicht auch in satirischen Memes, Videos und Tweets äußern. Und die treffen das ein oder andere Mal den Nagel auf den Kopf.

Fachkräftemangel in die Mangel genommen

Der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖGB) veröffentlichte im Jänner letzten Jahres dieses Meme:

Aber auch die IG Metall Jugend, die Jugendorganisation der deutschen Gewerkschaft IG Metall, sparte nicht mit Kritik in Bildform:

Manche scheinen sich im Internet zu fragen: Ja was tun denn die Führungskräfte gegen den Personalmangel? Ein Post setzt es mit dem Untergang der Titanic gleich:

Mitarbeitende finden – eine Herkulesaufgabe

Ja, die Angestellten lassen sich nicht mehr alles gefallen. Denn viele (definitiv nicht alle!) können nun wählen, wo und was sie arbeiten. Das gibt ihnen Macht. Auch schon beim Bewerbungsgespräch. Überspitzt stellt das die Digital-Creatorin Gazelle dar:

Auch der österreichische Influencer Lionel, auf Social Media bekannt als Wurstaufschnitt, macht sich über die Jobbeschreibungen von Firmen lustig:

Es zieht ein neuer Wind auf. Das Leben rein der Arbeit zu widmen, seine ganze Zeit für die Arbeit zu opfern und seine engen Freunde im Unternehmen zu haben, ist langsam out. Die Tiktokerin sabibebo sagt es in folgenden Worten:

Momentane Arbeitsrealitäten

Gerade im Bildungs- und Gesundheitsbereich brennt der Hut momentan. Die Tiktokerin jokora82 überspitzt es möglicherweise ein wenig:

Auch der Tiktoker metinlevidogru dreht Videos über die extreme Situation als Pflegekraft:

Die Gründe und die Möglichkeiten, mehr Personal auszubilden und zu bekommen, sind vielfältig. Ein Phänomen, das es nicht erst seit neuestem gibt, ist die Anwerbung von Fachkräften aus dem Ausland. Doch Österreich ist in der Welt nicht gerade bekannt dafür, besonders freundlich denen neu Zugezogenen zu sein. Die Influencerin mit dem Social-Media-Namen Toxische Pommes greift das auf:

Unter solchen Umständen sind diese Arbeitskräfte teilweise nicht mehr gewillt zu arbeiten. Und kündigen. Verständlicherweise.

Unternehmen geraten damit weiter unter Druck:

Mögliche Lösungen

Auch bei den möglichen Lösungen, wie man den Personalmangel reduzieren kann, wird das Internet kreativ. So schreibt die Satire-Zeitung "Tagespresse", dass nun Staubsaugerroboter zu Pflegerobotern umgeschult werden. Ein Lesehighlight.

Eine Lösungsidee, die Angestellte entlasten sollen, ist die Viertagewoche. Gerade für Berufe, die eh schon Personalmangel haben, würde das aber die Personalnot noch verschärfen. Nichtsdestotrotz lohnt es sich, über den Tweet von El Hotzo nachzudenken:

El Hotzo hat auch einen Traum. Mit seinen Worten malt er ein Zukunftsszenario. Wer weiß, vielleicht liegt er dabei gar nicht so falsch?

(Natascha Ickert, 24.5.2023)