Der Mai zeigt sich derzeit von seiner kühlen und regnerischen Seite. (Symbolbild)

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Ötztal-Bahnhof/Landeck/Roppen – Der Dauerregen in vielen Teilen Österreichs lässt nicht nach. Vor allem entlang der Alpennordseite und in der Südsteiermark könnte das Italien-Tief zu kleineren Überschwemmungen führen. In Tirol und der Steiermark sorgte der kontinuierliche Niederschlag bereits für Murenabgänge. Für Mittwoch haben die Wiener Gewässer eine Hochwasserwarnung ausgesprochen.

Aufgrund einer Mure ist der Streckenabschnitt der ÖBB zwischen den Bahnhöfen Roppen und Imst-Pitztal im Tiroler Oberland seit Dienstagabend unterbrochen. Laut ÖBB bleibt die Teilstrecke voraussichtlich bis 30. Mai gesperrt, es wurde ein Schienenersatzverkehr eingerichtet.

Pflegeheim teilweise evakuiert

Auch in der Steiermark hat der tagelange teils intensive Regen zu Überschwemmungen, Murenabgängen und Hangrutschungen geführt. Besonders betroffen waren die Bezirke im Süden und Osten: In Gamlitz (Bezirk Leibnitz) haben sich Dienstagnachmittag aufgrund massiver Regenfälle Teile einer etwa 80 Meter langen und fünf Meter breiten Steinmauer hinter einem Pflegeheim nahe dem Ortszentrum gelöst. Erde und Gestein drückten Balkontüren ein und drangen in die Zimmer von Bewohnern vor, die zu dem Zeitpunkt aber nicht mehr in ihren Räumlichkeiten waren.

Bürgermeister Friedrich Partl (ÖVP) sagte der "Kleinen Zeitung", dass rund 20 Personen ihre Zimmer räumen mussten, weil ihre Zimmer gefährdet waren oder sind: "Sie sind teilweise bei den Familien oder anderen Pflegeheimen untergebracht."

Zug in Steiermark entgleist

Kurz nach 22 Uhr entgleiste in Straß ein Triebwagen eines ÖBB-Personenzugs, der auf der Strecke zwischen Spielfeld und Ehrenhausen unterwegs war. Der 36-jährige Lokführer, der noch ein Bremsmanöver eingeleitet hatte, das aber vergebens war, erlitt laut Polizei leichte Verletzungen und wurde für die medizinische Abklärung in das Landeskrankenhaus Wagna gebracht. Ursache für die Entgleisung war ein Murenabgang. Erdmassen und Geröll hatten die Gleise verlegt. Passagiere befanden sich keine im Zug.

Allein im Bereichsfeuerwehrverband Feldbach standen 26 Wehren mit über 300 Einsatzkräften bei zahlreichen Schadstellen im Einsatz. Die Hauptaufgaben waren das Auspumpen von Kellern und das Freimachen von Verkehrswegen von Vermurungen, hieß es in einer Aussendung. Um eine erneute Überschwemmung in der Ortschaft Bairisch Kölldorf in Bad Gleichenberg zu verhindern – der Ort war am 7. Mai bereits von Wassermassen betroffen – wurde eine Art Schutzwall aus Betonleitwänden und Sandsäcken errichtet.

Schwere Unwetter in Italien

Auch Italien hat seit Dienstag mit einer schweren Unwetterfront in den norditalienischen Adria-Regionen Emilia Romagna und Marken zu kämpfen. Dabei sind mindestens drei Menschen gestorben, mindestens vier weitere Personen werden vermisst, berichteten italienische Medien am Mittwoch. (red, APA, 17.5.2023)